Klinische Verdachtsdiagnose/Diagnose

Klinische Anzeichen für ein Basalzellkarzinom:

  • Ulzeration

  • Blutung

  • Raumforderung mit perlmuttartigem Randwall

  • Lidfehlstellung

  • Trichiasis

  • Wimpernverlust (Madarosis)

  • Verlust der Lidrandkonfiguration

  • Wachstum!!!

  • Unilaterale therapierefraktäre Blepharokonjunktivitis

Diagnosesicherung

Probebiopsie (bei unklaren Befunden, nicht komplett resezierbaren Befunden, Knocheninfiltrationen) vs. exzisionale Biopsie zur histopathologischen Diagnosesicherung

Staging

Ist in aller Regel nicht indiziert, außer bei:

  • Knochenbeteiligung → Computertomographie Orbita/Schädel (Dünnschicht Orbita)

  • Verdacht auf Fernmetastasen (sehr selten, in der Regel nur bei großen Tumoren) → Ganzkörperstaging

Therapie

  • Goldstandard und, soweit möglich, erste Wahl: mikroskopisch kontrollierte Exzision im Gesunden mit anschließender ophthalmoplastischer Rekonstruktion

  • Alternativen, falls chirurgische Tumorexzision primär nicht möglich ist: Strahlentherapie/topische (statt zielgerichtet) Therapie bei oberflächlichen Tumoren/Therapiekombinationen z.B. Hedgehog-Signalweg-Inhibitor inklusive der Chirurgie (im Tumorboard zu entscheiden)

  • Bei Fernmetastasierung: Anbindung an onkologisches Zentrum, interdisziplinäre Betreuung, individuelle Therapieempfehlung im Rahmen des interdisziplinären Tumorboards

Nachsorge/Prophylaxe

  • Kontrollen Augenarzt z. B. alle 3 bis 6 Monate im 1. Jahr abhängig vom Resektionsstatus, mit Funktionskontrolle Lider sowie Tränenwege (Kriterien zur Einschätzung des Rezidivrisikos: Tumordurchmesser von mehr als 6 mm im periorbitalen Bereich, schwer zu definierende Begrenzung des Tumors, histologische Subtypen wie sklerodermiformes, infiltratives, metatypisches und mikronoduläres Wachstum, Tumor auf intensiv bestrahlter Haut, perineurales Tumorwachstum)

  • Hautscreening durch Dermatologen (nach Maßgabe des Dermatologen)

  • Prophylaxe in Sonderfällen und in Rücksprache mit einem Dermatologen