Zusammenfassung
Einseitigkeit in Motorik und Sensorik bei Kleinkindern mit nachfolgenden Bewegungs- und Wahrnehmungsstörungen sind ätiologisch dem KISS-Syndrom zuzuordnen. Mittels eines Rasterbogens wurden anamnestische und klinische Befunde zum KISS-Syndrom erfaßt und geordnet. Bei der Überprüfung der inneren Konsistenz wurde eine Strukturierung erkannt, die eine Einteilung in 6 Merkmalsgruppen ermöglichte.
Auffällig waren die Ergebnisse in Hinblick auf die Verteilung von Asymmetrien der Kopfgelenke im Röntgenbild zu den erkannten Merkmalsgruppen. Hierbei bezog sich die Asymmetrie im Röntgenbild auf die Relation zwischen Schädelbasis, Atlas und Axis (C0/C2-Region).
Bei der Merkmalsgruppe „Erhöhter Muskeltonus“ (Überstreckung/Verkrampfung) war eine eindeutige Tendenz zur Relationsasymmetrie Atlas rechts vorhanden.
Die Merkmalsgruppe „Asymmetrie“ (Items in Anamnese & Befund) korrelierten hochsignifikant mit einer Verlagerung des Atlas nach links.
Vegetative Probleme standen mit einer hochzervikalen Rechtsverlagerung, insbesondere des Atlas, in Beziehung.
Die Mundschlußmerkmale schienen ebenfalls ein Problem der Rechtsverlagerung zu erfassen, besonders bei Axisverlagerung nach rechts, seltener bei Doppelverlagerung (DR). Orthopädische Probleme waren insbesondere mit Axis-Links-Verlagerung (C2L) in Verbindung zu bringen.
Die Merkmalsgruppe „Gleichgewicht“ und weitere entscheidende Merkmale der kindlichen Entwicklung waren bei Doppelverlagerungen deutlich beeinträchtigt.
Die gefundenen Korrelationen sind vorsichtig zu werten, ergeben allerdings interessante Denkansätze.
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Koch, L., Graumann-Brunt, S. Kopfgelenk-induzierte Symmetriestörungen und deren Folgepathologien Pilot-Studie. Manuelle Medizin 37, 67–77 (1999). https://doi.org/10.1007/s003370050107
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