Studierende als Prototyp der „emerging adults“

Zusammenfassung

Die Ergebnisse einer Studie an über 3000 jungen Leuten zwischen 20 und 30 Jahren zeigen, dass Studierende sich in mehrfacher Hinsicht von gleichaltrigen berufstätigen, in der Lehre befindlichen und arbeitslosen Personen unterscheiden. Sie zeigen eine deutlich verzögerte Identitätsentwicklung, stehen, aufgrund eines geringen Entwicklungsstandes, unter einem stärkeren Entwicklungsdruck, altersangemessene Ziele zu erreichen, und weisen eine erhöhte Symptombelastung auf. Die typischen Merkmale des „emerging adulthood“ (starker Selbstfokus, Instabilität von Beruf-Partnerschaft und Wohnsituation sowie das Gefühl des „in-between“) treffen auf sie besonders zu. Die Konsequenzen für die Beratungsarbeit werden diskutiert.

Abstract

The results of a study on over 3000 young adults aged 20-30 years demonstrated that students are significantly different in many aspects from same-aged young adults already working, in apprenticeship or unemployed. Their identity development is delayed and due to their low developmental status, they experience high developmental pressure and high symptomatology. Typical characteristics of emerging adulthood (such as feeling in-between, strong self-focus and instability in work partnership and living conditions) particularly apply to them. Consequences for counseling and therapy are discussed.