Empfehlungen der Arbeitsgemeinschaft Forensisch-pädiatrische Diagnostik der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin:

Zusammenfassung

Regelmäßige weiterführende Untersuchungen im Anschluss an die makroskopische Obduktion von Neugeborenen, Säuglingen oder Kleinkindern sind histologische Untersuchungen sowie toxikologische Analysen mit Blutalkoholbestimmung. DNA-Analysen können im Hinblick auf Täternachweis oder Abstammungsbegutachtung, aber auch als molekulargenetische Untersuchungen auf Erbkrankheiten durchgeführt werden. Außerdem kann der Nachweis einer Stoffwechselstörung aus dem Blut eine Rolle spielen. In seltenen Fällen kann die Forensische Entomologie Relevanz erlangen. Für diese Untersuchungsaufgaben ist die geeignete Asservierung repräsentativer Proben eine zwingende Voraussetzung. Bei Kindern stehen Körperflüssigkeiten oft nur in begrenztem Maße zur Verfügung. Deshalb kann die gleichzeitige Asservierung mehrerer alternativer Proben notwendig sein. Insbesondere bei komplexen Fragestellungen mit unterschiedlichen Untersuchungsanforderungen ist der Einsatz des begrenzten Untersuchungsmaterials unter möglicher Abwägung der Prioritäten als Aufgabe des Rechtsmediziners anzusehen.

Abstract

Further regular tests following the macroscopic autopsy of newborns, infants and toddlers are histological examinations as well as toxicological analyses, including a blood alcohol determination. DNA-analyses can be performed with regard to identify a perpetrator or establish genetic relationships, as well as for molecular genetic investigations of hereditary disease. Evidence for a metabolic disorder from blood can also be relevant. In rare cases, forensic entomology can gain importance. The proper storage of representative samples is an essential prerequisite for these examinations. Body fluids are often only available in limited amounts from children. For this reason, a concomitant storage of several alternative samples may be necessary. Particularly in cases with complex questions and diverse testing needs, the use of these limited samples, along with a possible weighing of priorities, must be left to the discretion of the medical examiner.