Skip to main content
Log in

Nachweis der Stromwirkung und des Stromweges im Körper

  • Übersichtsreferat
  • Published:
Rechtsmedizin Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Seit die Elektrizität allgmeine Verbreitung erlangt hat, sind die im Rahmen von Unfällen und Suiziden entstehenden Verletzungsbilder Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen. Spektakuläre Mordfälle führten wiederholt zu widerstreitenden technischen, kriminalistischen und rechtsmedizinischen Bewertungen. Bei den erhobenen rechtsmedizinischen bzw. elektropathologischen Befunden handelte es sich nicht nur um kutane Veränderungen, sondern auch um Veränderungen an den inneren Organen, dem Zentralnervensystem und dem Bewegungsapparat. Ziel war und ist es, morphologische Befunde mit einer hohen Spezifität hinsichtlich einer Stromeinwirkung zu finden, die insbesondere bei primär unklarer Auffindesituation Beweiswert im Hinblick auf die Todesursache besitzen. Bis heute ist eine Vielzahl von Veränderungen, die größtenteils als unspezifische Begleiterscheinungen durch sekundäre thermische und mechanische Stromwirkungen zu bewerten sind, beschrieben worden. Anhand einer Literaturübersicht werden klinische und morphologische Befunde nach Organsystemen getrennt vorgestellt und hinsichtlich ihrer Aussagekraft überprüft. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, inwieweit der morphologische Nachweis des Stromweges im Körper nach derzeitigem Wissensstand möglich erscheint, und mit welchem Grad der Sicherheit sich daraus Ausagen zur Rekonstruktion der Geschehensabläufe machen lassen. Auch unter Berücksichtigung aller marko- und histomorphologischen Befunde wird man jedoch in befundarmen Fällen weitgehend auf die Ergebnisse der Tatortarbeit und der technischen Prüfungen angewiesen sein, da der Nachweis des Stromwegs im Körper mit pathologisch-anatomischen Mitteln allein nicht möglich erscheint.

Abstract

Since electricity is used in civilized countries, the patterns of accidental and suicidal electrical injuries have been investigated. Not only the cutaneous changes, but even the patterns of injury of the internal organs, the nervous system, bones and muscles have been examined in order to find specific current-related changes of body tissues that might proof electrocution, especially in cases with a poor reliability at the scene of death. To date, mutiple changes have been described, most of which are thought to be secondary thermal or mechanical side effects of electrrocution. Reviewing the literature, we point out the findings in the different organ systems and discuss their reliability concerning the specifity of the organ changes and the practicability in establishing the pathway of current through the body using morphological methods. Even if all gross and microscopic findings are taken into account, one will have to consider the circumstances at the scene of death for reliable results in clarifying the pathway of current through the body. To date, it's evidence by morphological findings alone is illusionary.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this article

Price excludes VAT (USA)
Tax calculation will be finalised during checkout.

Instant access to the full article PDF.

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

About this article

Cite this article

Anders, S., Tsokos, M. & Püschel, K. Nachweis der Stromwirkung und des Stromweges im Körper. Rechtsmedizin 12, 1–9 (2002). https://doi.org/10.1007/s00194-002-0133-y

Download citation

  • Published:

  • Issue Date:

  • DOI: https://doi.org/10.1007/s00194-002-0133-y

Navigation