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Epidemiologie der HWS-Beschleunigungsverletzung

Ein internationales Dilemma

Epidemiology of whiplash: An international Dilemma

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Der Orthopäde Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

In Ländern und Kulturen mit sehr geringer oder fehlender Prävalenz eines chronischen HWS-Syndroms nach Beschleunigungsverletzung wurden oder werden Unfallbeteiligte gewöhnlich nicht durch Berichte über chronische Symptome oder Einschränkungen nach HWS-Beschleunigungsverletzungen informiert. Sie werden nicht Zeuge eines chronischen Leidensverhaltens anderer und haben daher auch selbst keinerlei Erwartungshaltung für einen chronischen Verlauf. Sie werden nach einem Unfall auch nicht in einen Behandlungsprozess mit Symptomsuggestion oder -sensibilisierung gedrängt. Folglich existieren hier viele Faktoren, die bekannterweise eine Symptomauslösung, -verstärkung und -verlängerung fördern, nicht. Außerdem nehmen die Unfallbeteiligten in diesen Ländern und Kulturen nicht an einem ”Verarbeitungsprozess“ mit Angst, Frustration und Ärger (v. a. im Rahmen von Auseinandersetzungen mit Versicherungsgesellschaften und bei dem Versuch die eigenen Beschwerden zu beweisen) teil. Sie ändern ihr Aktivitätsniveau als Folge der, nach eigener Ansicht, geringfügigen Verletzung nicht. Vorbestehende Symptome oder die Schmerzen und Beschwerden des täglichen Lebens werden durch Beschleunigungsverletzungen nicht verstärkt. Diese verschiedenen unfallunabhängigen Symptomursachen werden nicht einer unfallverursachten chronischen Läsion zugeschrieben. Zusammengefasst existiert in diesen Ländern und Kulturen keine kulturelle und soziale “Information”, die ein chronisches Beschwerdeverhalten nach HWS-Beschleunigungsverletzungen fördert wie in anderen Kulturen, z. B. der unseren.

Abstract

In countries with a very low or non-existent prevalence of late whiplash syndrome, accident victims do not routinely hear reports of acute whiplash injury leading to chronic symptoms or disability. They do not witness such behaviour in others, and do not thereby have any expectation of such possibilities. They do not engage in a process that encourages hypervigilance for and attention to symptoms, thus eliminating many factors that promote symptom amplification. They also do not engage in a process that engenders anxiety, frustration, and resentment (that is, battling with insurance companies and proving that your pain is real). They do not change their activity in response to what they, after all, view as a minor injury. They will not amplify pre-accident symptoms, or symptoms or amplify daily life's aches and pains. They will not attribute all these different sources of symptoms to chronic damage they believe the accident caused. There is no cultural information to encourage this chronic pain behaviour being seen in other cultures.

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Ferrari, R., Russell, A. & Richter, M. Epidemiologie der HWS-Beschleunigungsverletzung . Orthopäde 30, 551–558 (2001). https://doi.org/10.1007/s001320170065

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