Einleitung
Das Interesse am Hallux valgus entstand zu Beginn des letzten Jahrhunderts. Die ersten einfachen Operationsverfahren wurden entwickelt, wie die zunächst von Liston [1835] angegebene Resektion des Metatarsale-I-Köpfchens. Dann kam eine große Zahl von Operationstechniken, insbesondere in den ersten Jahrzehnten dieses Jahrhunderts. Inzwischen sind weit mehr als einhundert Operationen zur Korrektur des Hallux valgus beschrieben worden, von Osteotomien am Metatarsale I oder an der Grundphalanx bis zu Weichteileingriffen am Metatarsophalangealgelenk der Großzehe. Einige dieser Verfahren wurden zeitweilig relativ undifferenziert angewendet, so daß alle Patienten mit einem Hallux valgus mit der gleichen Operationstechnik behandelt wurden. Jetzt setzt sich zunehmend die Erkenntnis durch, daß sich Art und Ausprägung der Deformität bei verschiedenen Füßen unterscheiden. Die Kriterien für die Wahl der Operationstechnik bei der jeweiligen Deformität werden in dieser Arbeit vorgestellt. Vor der Operation müssen eine Reihe von Fragen geklärt werden: In welcher Art weicht der Hallux valgus von der normalen Anatomie ab? Welches der zahleichen Operationsverfahren ist am besten geeignet, die normale Anatomie wiederherzustellen? Kann eine Wiederherstellung überhaupt erwartet werden, oder machen arthrotische Veränderungen am Metatarsophalangealgelenk weniger ehrgeizige Behandlungsziele erforderlich?
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Wülker, N. Hallux valgus. Orthopäde 26, 654–664 (1997). https://doi.org/10.1007/s001320050137
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