Retropatellare Denervierung

Zusammenfassung

Hintergrund

Ziel unserer Untersuchung war es, den Einfluss einer retropatellaren Denervierung auf die mittelfristigen Ergebnisse nach Implantation von Knietotalendoprothesen (KTEP) zu untersuchen.

Patienten und Methoden

Es wurden 122 Kniegelenkendoprothesen ohne Retropatellarersatz von 100 Patienten nachuntersucht, bei denen in 58 Fällen im Rahmen der Implantation eine retropatellare Denervierung durchgeführt worden war, und 64 Fälle, bei denen auf diese Prozedur verzichtet wurde. Durch ein Matchingverfahren wurden 2 vergleichbare Gruppen mit jeweils 40 KTEP bei insgesamt 71 Patienten gebildet, welche entweder mit oder ohne retropatellare Denervierung operiert worden waren. Diese Gruppen wurden nach durchschnittlich 2,2 Jahren klinisch, radiologisch und mit einem isokinetischen Dynamometer nachuntersucht.

Ergebnisse

Beide Gruppen zeigten vergleichbare Werte beim Hospital-for-special-surgery(HSS)-Score (mit Denervierung 77,9 ± 11,1; ohne Denervierung 77,8 ± 11,0; p = 0,976). Bei niedriger Winkelgeschwindigkeit (60°/s) erzeugten die Patienten mit Denervierung durchschnittlich sowohl bei Extension (60,2 ± 32,2 vs. 55,8 ± 25,2 Nm; p = 0,497) als auch bei Flexion im Kniegelenk (52,4 ± 28,3 vs. 46,1 ± 22,3 Nm; p = 0,272) leicht höhere Drehmomentwerte als die Patienten ohne Denervierung. Die gemessenen Unterschiede waren jedoch statistisch nicht signifikant. Bei hoher Winkelgeschwindigkeit (180°/s) waren die gemessenen Drehmomentwerte in beiden Gruppen nahezu identisch. Eine Patellanekrose wurde bei keinem der Patienten beobachtet. Patienten mit Denervierung klagten mit 6 (15 %) gegenüber 10 Fällen (25 %) etwas seltener über retropatellare Schmerzen. Die unterschiedliche Häufigkeit war jedoch ebenfalls statistisch nicht signifikant (p = 0,402).

Schlussfolgerung

Es zeigten sich mittelfristig nach Knieprothesenimplantation keine signifikanten Unterschiede bei Patienten mit und ohne retropatellare Denervierung.

Abstract

Background

The purpose of the study was to determine possible differences in the mid-term results of total knee arthroplasty in patients treated with and without denervation of the patella.

Patients and methods

This study included 80 total knee replacements in 71 patients who were treated with total knee replacement, either with (n = 40) or without (n = 40) simultaneous denervation of the patella out of a total population with 122 knee replacements in 100 patients. Comparability of both groups was achieved by applying matching criteria. All patients were reviewed by isokinetic tests, physical and radiological examination. The mean follow-up time was 2.2 years.

Results

The mean hospital for special surgery (HSS) score revealed no statistically significant differences between both groups (with denervation 77.9 ± 11.1 and without denervation 77.8 ± 11.0, p = 0.976). The isokinetic torque measurements with low angle velocity (60°/s) indicated slightly higher values during extension (60.2 ± 32.2 Nm versus 55.8 ± 25.2 Nm, p = 0.497) and flexion (52.4 ± 28.3 Nm versus 46.1 ± 22.3 Nm, p = 0.272) movements of the affected knee joint. However, the differences did not reach statistical significance. At high angle velocity (180°/s) no differences could be found between both groups. No cases of postoperative necrosis of the patella were observed. Anterior knee pain after denervation was reported in 6 cases (15 %) compared to 10 cases (25 %) in patients who were treated without denervation (p = 0.402).

Conclusion

No statistically significant differences could be found between patients with and without denervation of the patella for total knee arthroplasty.