Zusammenfassung
Das Wunschkind steht bei vielen Frauen mit hohem Selbstanspruch auf der To-do-Liste für persönliches Glück. Der Traum von der Machbarkeit findet gesellschaftliche und medizinische Unterstützung in Kinderwunschpraxen. Vernachlässigt wird dabei die Auseinandersetzung mit einer zeitgemäßen Mutterrolle, die den bindungsfördernden, freudigen und entspannten Kontakt mit dem realen Baby vorbereitet. Das Wochenbett als einzigartiger Lernraum für die Bindung mit dem Baby hilft, das idealisierte Bild des Mutterglücks der Realität anzupassen, damit die Mutter die völlige Angewiesenheit des abhängigen Neugeborenen ertragen lernt. Gelingt dies nicht, führen überhöhte Selbstansprüche zu Überforderung und Erschöpfung mit negativen Folgen für die Gesundheit der Mutter und die kindliche Entwicklung. Am Beispiel der Hamburger Beratungsstelle „Von Anfang an.“ werden diese Ansprüche und sich daraus ergebende Implikationen für eine zeitgemäße Einstellung zu gelassener Elternschaft diskutiert.
Abstract
For many women who have high expectations of themselves the Wunschkind (the planned child) is on the to-do list for personal happiness. Fertility clinics provide psychosocial and medical support for the dream of feasibility; however, there is hardly any debate about the contemporary maternal role, which prepares for the attachment-based joyful and relaxed contact with the real baby. The postpartum period is a unique learning time for bonding with the newborn child and can help the mother to adjust her idealized image of motherly happiness to reality so that the mother can endure the utter dependence of the immature infant. If this fails, excessive self-demands may lead to mental and physical overload and exhaustion with negative consequences for maternal health and development of the infant. Using the example of the Hamburg-based consulting agency Von Anfang an (From the beginning), these challenges as well as implications for serene parenthood and potential ways to overcome these difficulties are discussed.
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D. Brandi gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Dieser Beitrag beinhaltet keine von der Autorin durchgeführten Studien an Menschen oder Tieren.
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K. Friese, Oberaudorf
G. Gille, Lüneburg
K. Schaudig, Hamburg
A. Schwenkhagen, Hamburg
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Brandi, D. Das Wunschkind, das anders ist …. Gynäkologe 49, 285–293 (2016). https://doi.org/10.1007/s00129-016-3855-8
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