Zusammenfassung
Jede Vorsorgeuntersuchung ist im Rahmen der Mutterschaftsrichtlinien eine pränataldiagnostische Maßnahme. Ziel der Pränataldiagnostik (PND) ist die Objektivierung und der Abbau von Befürchtungen sowie Sorgen der Schwangeren hinsichtlich der Gesundheit des Kindes sowie Hilfestellung bei der Entscheidung über Fortsetzung oder Abbruch einer Schwangerschaft. Mittels nichtinvasiver und invasiver Untersuchungstechniken können heute eine Vielzahl möglicher intrauteriner Erkrankungen vorgeburtlich diagnostiziert werden. Im Zentrum der Pränataldiagnostik (PND) steht der informative und über die Beratung nicht selten lebenserhaltende und zunehmend auch intrauterin therapeutische Ansatz. Doch haben die Fortschritte der PND auch Ansprüche und Begehrlichkeiten geweckt. Wir sind zunehmend mit dem „Anspruch“ auf ein gesundes Kind konfrontiert. Das Außerachtlassen einer sorgfältigen Beratung und der evtl. davon abgeleiteten Diagnostik bedrohen den Arzt vor allem haftungsrechtlich. Die ethischen und rechtlichen Implikationen der PND werden dargestellt.
Abstract
Every screening test for pregnant women is classified as a prenatal diagnostic measure under the motherhood regulations. The aim of prenatal diagnostics is the objectivization and reduction of fears and worries of pregnant women with respect to the health of the fetus as well as advice by the decision on termination or continuation of pregnancy. Nowadays, many possible intrauterine diseases can be diagnosed prenatally using non-invasive and invasive techniques. At the core of prenatal diagnostics are the informative and increasingly intrauterine therapeutic measures which in conjunction with the results of the consultation are often life-saving. However, the advances in prenatal diagnostics have also awakened demands and expectations so that one is increasingly confronted with the demand for a healthy child. Neglecting to carry out a thorough consultation and the possible resulting diagnostic tests, can lead to liability claims against the doctor. The ethical and legal implications of prenatal diagnostics are described.
Notes
Seit 1995 sind durch die Subsummierung des embryopathisch bedingten Schwangerschaftsabbruchs und die medizinische Indikation keine Daten vorhanden.
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Hepp, H. Pränataldiagnostik. Gynäkologe 39, 861–869 (2006). https://doi.org/10.1007/s00129-006-1903-5
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