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Abschätzung von Nutzen und Risiko eines Mammographiescreenings unter ausschließlichem Bezug auf das Strahlenrisiko

  • Mammographiescreening
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Zusammenfassung

In Deutschland wird seit vielen Jahren eine lebhafte Debatte geführt, ob und in welcher Weise ein präventives Mammographiescreening in das nationale Gesundheitssystem integriert werden könnte. In diesem Zusammenhang sind Nutzen und diverse Risikofaktoren sorgfältig gegeneinander abzuwägen. Das Risiko für strahleninduzierten Brustkrebs wurde über die Mortalität/100.000 Frauen berechnet, wobei die Lebenszeit-Risikokoeffizienten von BEIR benutzt wurden. Die Strahlendosis wurde mit 8 mSv/Untersuchung angenommen (2 mGy/Aufnahme, 2 Aufnahmen beidseitig/Untersuchung; um auf der sicheren Seite zu sein, wurde von einer RBE = 2 ausgegangen). Der Nutzen eines Screenings wurde über die Anzahl der verhinderten Todesfälle/100.000 Frauen abgeschätzt, wobei die unterschiedlichen Zeitspannen bis zum Eintreten des Nutzens bzw. des Risikos berücksichtigt wurden. Unter den im benutzten Modell gemachten Annahmen kann man davon ausgehen, dass ein Screening zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr (6 Untersuchungen in 2-jährigem Intervall, keine Weiterführung jenseits des 50. Lebensjahres) mit einem Nutzen-Risiko-Verhältnis von ca. 6 verbunden sein könnte, während für Frauen in der Altersgruppe zwischen 50 und 60 Jahren ein Nutzen-Risiko-Verhältnis von ca. 25 ermittelt wurde. Somit sollte für ein Screeningprogramm, das im 50. Lebensjahr begonnen wird, das Strahlenrisiko kein wesentlicher Faktor unter den zu berücksichtigenden Risiken sein. Bei einem Screeningbeginn im 40. Lebensjahr sollte das Strahlenrisiko mit berücksichtigt werden, auch wenn andere Risikofaktoren in dieser Altersgruppe eine größere Bedeutung haben könnten.

Abstract

In Germany, a vivid debate is still going on concerning the implantation of preventive mammographic screening into the national health care system. Before launching such a programme, benefits and risks have to be carefully assessed. The risk of radiation induced breast cancer was calculated in terms of mortality per 100.000 women using the risk estimates of BEIR. The radiation dose was assumed to be 8 mSv per examination (2 mGy per view, 2 views; RBE = 2, to be on the safe side). From the current literature regarding the benefits of screening, the number of deaths avoided per 100.000 women was estimated. Under the assumptions made in the model, screening from age 40 to 50 (six examinations at 2 years intervals, discontinuing at later age) might be associated with a benefit/risk ratio of about 6, whereas for women in the age group from 50 to 60 years the benefit/risk ratio was shown to be about 25. For a screening programme starting at the age of 50, the radiation risk involved does not appear to be a crucial issue. For performing mass screening with mammography beginning at the age of 40, radiation risks might have to be considered among a number of other risks associated with this age group.

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Jung, H. Abschätzung von Nutzen und Risiko eines Mammographiescreenings unter ausschließlichem Bezug auf das Strahlenrisiko. Radiologe 41, 385–395 (2001). https://doi.org/10.1007/s001170051018

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