Sonographische Charakterisierung von Narben nach thermischen Verletzungen beim Kind

Zusammenfassung

Über akustische Phänomene der hochfrequenten Sonographie zur Beurteilung der Heilung thermischer Wunden ist bisher wenig bekannt. Lediglich Ex-vivo-Untersuchungen haben gezeigt, dass deutliche Unterschiede der Schallausbreitungsgeschwindigkeit in thermischen Narben in Abhängigkeit vom Narbenalter im Vergleich zur gesunden Haut bestehen. Zur Frage, ob die messbaren akustischen Eigenschaften von Verbrennungs- oder Verbrühungsnarben eine Zuordnung entsprechend dem klinischen Schweregrad der Verletzung, dem Narbenalter oder dem Behandlungsverfahren zulassen, wurden 92 thermische Narben bei 55 Kindern mit einem durchschnittlichen Narbenalter von 3,1 Jahren bezüglich der Koriumdicke und der Koriumechogenität untersucht. Vergleichend dazu wurden eine Kontrollgruppe von 25 unverletzten Kindern vergleichbaren Alters vermessen. Es kann festgestellt werden, dass messbare Echogenitätsunterschiede mit Rückschluss auf den klinischen Schweregrad zulassen. Der Vergleich verschiedener therapeutischer Strategien zeigt weder für die Kompression noch für die Anwendung von Silikongelplatten einen therapeutischen Effekt. Nach der frühzeitigen Anwendung eines sterilen, silikonbeschichteten Polyamidnetzes hingegen lässt sich eine Abnahme der Narbendicke und eine Auflockerung der Narbenstruktur nachweisen. Die 20-MHz-Sonographie ist als nichtinvasives Verfahren für die Charakterisierung von Verbrennungsnarben geeignet.

Abstract

So far, little is known about the acoustic phenomena of high-frequency sonography for the assessment of healing processes in thermal wounds. However, ex vivo investigations have shown clear age-dependent differences in the rate of sound propagation i thermal scars compared th healthy skin.

In order to answer the question of whether measurable acoustic characteristics of burn or scald scars can be classified in a way which corresponds to the clinical severity of the injuries, age of scar or type of treatment, 92 thermal scars, with an average scar age of 3.1 years, in 55 children were investigated with regard to corium thickness and echogenicity. A control group of 25 non-injured children of similar age was studied for comparison. It was shown that measurable echogenicity differences can allow conclusions about clinical severity to be drawn. The comparison of different therapeutic strategies showed no therapeutic effect either for compression or for the application of silicone gel sheets. In contrast, a decrease in scar thickness and a loosening of scar structure could be seen after early application of a sterile, silicone-covered polyamide net bandage. The 20-MHz-Sonographie is a suitable non-invasive procedure for the characterisation of burn scars.