Heterotopic ossification of five large joints in a patient who had undergone lung transplantation and 72 days of artificial ventilation

Summary

A 37-year-old woman had intensive care for 105 days and artificial ventilation for 72 days because of a lung transplantation and multiple postoperative complications. She developed severe heterotopic ossification of both shoulders, the right elbow and both hip joints. Owing to complete joint stiffness, she was immobilized and unable to eat or drink without help. Operative treatment was performed in two procedures. The right shoulder and right elbow were operated on first; the right hip and later the left hip were operated on after recovery from the previous surgical procedures. After 22 months, there was a good functional result; the patient took part in all activities of daily life and was pain-free. The present knowledge on heterotopic ossifications is summarized, as well as possible prophylactic measurements.

Zusammenfassung

Wir berichten über eine 37-jährige Patientin, bei der es nach einer Intensivtherapie von insgesamt 105 Tagen mit 72 Tagen Beatmung zu heterotopen Ossifikationen an 5 großen Körpergelenken mit beinahe kompletter Einsteifung kam. Anlaß der Intensivtherapie war eine Doppellungentransplantation bei schwerer pulmonaler Hypertonie. Durch Resektion der Ossifikationen im Bereich der rechten Schulter und des gleichseitigen Ellenbogens sowie beider Hüftgelenke konnte eine Wiederherstellung der Beweglichkeit erreicht werden. Auch im postoperativen Verlauf von nunmehr 22 Monaten ist die Patientin durch die chirurgischen Maßnahmen weiterhin in ihrer Beweglichkeit so gebessert, daß sie ihren Alltag selbständig verrichten kann. Heterotope Ossifikationen sind häufig und treten insbesondere posttraumatisch, nach Verletzungen des Rückenmarks, nach SHT, bei Intoxikationen und im Langzeitkoma auf. Obwohl der exakte Pathomechanismus bislang unbekannt ist, wird eine Transformation von Mesenchymzellen zu Osteoblasten und Chondroblasten angenommen, welche dann die Knochenneubildung bedingen. Die Diagnose wird mit Hilfe der bildgebenden Verfahren gestellt. Therapeutisch ist lediglich die chirurgische Resektion erfolgversprechend. Prophylaktisch kann eine medikamentöse Behandlung mittels nichtsteroidaler Antiphlogistika (NSAIDs), eine Bestrahlung oder eine Kombination beider Verfahren durchgeführt werden.