Skip to main content
Log in

Weiterbildung zum modernen Militärchirurgen

The educational program for modern military surgeons

  • Leitthema
  • Published:
Der Unfallchirurg Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Verletzungen in militärischen Konfliktsituationen gehen mit Verletzungsmustern einher, die ein Unfallchirurg in der Heimatlandroutine in aller Regel nicht sieht. In einer Zeit der zunehmenden Subspezialisierung ist es erforderlich, dass der im Auslandseinsatz arbeitende Chirurg eine breite Kenntnis auf verschiedenen Gebieten der Chirurgie erwirbt und erhält. In der aktuellen globalen Sicherheitslage sind auch zivile Einrichtungen Ziele terroristischer Gewalt. Anschlagsszenarien gehen hierbei in der Regel mit Explosionsverletzungen (improvisierte Sprengfallen, Bombenanschläge) einher. Daher sind Kenntnisse zur Behandlung dieser Verletzungen und ihr Training für den Militär- und den zivilen Chirurgen von Bedeutung. Um hierfür einen Bundeswehrchirurgen gut auszubilden, wurde ein so genanntes „DUO-plus“-Ausbildungskonzept entwickelt, mit dem der angehende Chirurg zunächst zum Facharzt für Allgemeine Chirurgie und dann wahlweise zum Facharzt für Orthopädie/Unfallchirurgie oder Viszeralchirurgie weitergebildet wird. Weitere Inhalte sind u. a. ein Neurotrauma- und Einsatzchirurgiekurs mit Mund-Kiefer-Gesichts-chirurgischen Inhalten und ein Notfallgynäkologiekurs. Die Dokumentation durchgeführter Weiterbildungsabschnitte erfolgt in einem Weiterbildungsbuch. Mit erfolgreichem Abschluss des Kompetenzerwerbs zum Sanitätsoffizier „Einsatzchirurg“ wird durch die Disziplinarvorgesetzten diese Bezeichnung zeitlich befristet für die Dauer von 5 Jahren zuerkannt und muss innerhalb dieses Zeitraums neu erarbeitet werden. Der weitere Erhalt der Kompetenz „Einsatzchirurg“ erfordert die regelmäßige Tätigkeit in den Fachgebieten, in denen der Chirurg nicht arbeitstäglich eingesetzt ist.

Abstract

Casualties in military conflict produce patterns of injuries that are not seen in routine surgical practice at home. In an era of increasing surgical sub-specialization the deployed surgeon needs to acquire and maintain a wide range of skills from a variety of surgical specialties. Improvised explosive devices (IEDs) have become the modus operandi for terrorists and in the current global security situation these tactics can be equally employed against civilian targets. Therefore, knowledge and training in the management of these injuries are relevant to both military and civilian surgeons. To create this kind of military surgeon the so-called “DUO-plus” model for the training of surgical officers (specialization general surgery plus a second specialization either in visceral surgery or orthopedics/trauma surgery) has been developed in the Joint Medical Service of the German Bundeswehr. Other relevant skills, such as emergency neurotraumatology, battlefield surgery with integrated oral and craniomaxillofacial surgery and emergency gynecology, are integrated into this concept and will be taught in courses. Log books will be kept in accordance with the training curricula. On successful completion of the program medical officers will be officially appointed as Medical Officer “Einsatzchirurg” by their commanding officers for a maximum of 5 years and it will be necessary to renew it after this period. These refresher programs will require participation in visiting physicians programs in the complementary surgical disciplines in order to retain the essential specific skills.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this article

Price excludes VAT (USA)
Tax calculation will be finalised during checkout.

Instant access to the full article PDF.

Abb. 1

- Literatur

  1. Weizsäcker-Kommission (auch: Wehrstrukturkommission oder Kommission „Gemeinsame Sicherheit und Zukunft der Bundeswehr“) (2000) Eine von der Bundesregierung berufene Kommission unter der Leitung des ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker. Die unabhängige Kommission sollte die sicherheitspolitischen Risiken und Interessen Deutschlands untersuchen und Empfehlungen geben, wie die Bundeswehr künftig ihre Aufgaben im Rahmen einer umfassenden Sicherheits- und Verteidigungspolitik wahrnehmen könnte. Sie arbeitete von Mai 1999 bis Mai 2000. Neben v. Weizsäcker gehörten der Kommission 19 weitere Mitglieder aus verschiedenen Gesellschaftsbereichen an. Die Kommission legte ihren Bericht am 23. Mai 2000 vor

  2. http://www.lunaville.org/warcasualties /Summary.aspx, http://www.aaos.org/wordhtml/bulletin/jun03/medi.htm

  3. Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (2008) Erster DSTC-Kurs in Deutschland, von der DGU organisiert, fand 2008 in Essen statt

  4. Trunkey D (2002) In search of solutions. J Trauma 53:1189–1191

    Article  PubMed  Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to C. Willy.

Rights and permissions

Reprints and permissions

About this article

Cite this article

Willy, C., Gutcke, A., Klein, B. et al. Weiterbildung zum modernen Militärchirurgen. Unfallchirurg 113, 114–121 (2010). https://doi.org/10.1007/s00113-009-1733-8

Download citation

  • Published:

  • Issue Date:

  • DOI: https://doi.org/10.1007/s00113-009-1733-8

Schlüsselworte

Keywords

Navigation