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Auch wenn konservative Maßnahmen in der Behandlung chronisch entzündlicher Darmerkrankungen den Vorrang haben, werden bei vielen Patienten chirurgische Eingriffe notwendig. Wegen des unterschiedlichen chirurgischen Vorgehens ist präoperativ eine möglichst sorgfältige differenzierende Diagnostik hinsichtlich des Vorliegens eines M. Crohn bzw. einer Colitis ulcerosa erwünscht, was allerdings in 10-15% der Fälle nicht gelingt.
Über die chirurgischen Interventionen und ihre Indikationen sowie Komplikationen berichtet die folgende Arbeit. Dabei wird auch über die neuerdings häufiger ausgeführten minimalinvasiven Techniken der laparaskopischen Chirurgie referiert, die dann angewendet werden können, wenn akute Obstruktion, Perforation oder toxische Dilatation zuvor ausgeschlossen worden sind.
Für operative Maßnahmen chronisch entzündlicher Darmerkrankungen stellt das Alter keinen limitierenden Faktor dar. Wundheilungsstörungen zählen zu den häufigsten Frühkomplikationen, als Spätkomplikationen nach restaurativer Proktokolektomie werden Stromakomplikationen und die Pouchitis beobachtet, die sogar bei ungestörter Pouchfunktion auftreten kann und deren Genese ungeklärt ist. Die Rezidivraten nach chirurgischer Intervention bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind je nach Schweregrad der Erkrankung und elektiver Operation teilweise hoch; auch dies wird differenziert erläutert.
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Farthmann, E., Mappes, HJ. & Ruf, G. Chirurgische Behandlungsstrategien bei chronischen Entzündungen des unteren Verdauungstrakts. Internist 39, 1041–1047 (1998). https://doi.org/10.1007/s001080050275
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DOI: https://doi.org/10.1007/s001080050275