Durchblutungsfördernde Medikamente gehören in Deutschland zu den umsatzstärksten Pharmazeutika. In der Praxis des HNO-Arztes haben sie einen großen Stellenwert bei der Behandlung akuter Hörstörungen wie Hörsturz und Tinnitus. Aber auch bei chronischen Erkrankungen des auditiven Systems werden sie häufig und teilweise über sehr lange Zeiträume eingesetzt, obwohl die Wirksamkeit derartiger Substanzen wissenschaftlich nicht erwiesen ist und die Symptome in aller Regel trotz Medikamenteneinnahme bestehen bleiben. Die Verordnung entspricht dabei häufig einem Vorgehen des “ ut aliquid fiat”.
In der vorliegenden Arbeit soll an einem großen Patientenkollektiv gezeigt werden, welche Kosten für das Gesundheitswesen entstehen, wenn Medikamente ohne Wirkung auf das angeblich behandelte Störungsbild über lange Zeit verordnet werden.
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Hesse, G., Rienhoff, N., Nelting, M. et al. Medikamentenkosten bei Patienten mit chronisch komplexen Tinnitus. HNO 47, 658–660 (1999). https://doi.org/10.1007/s001060050442
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DOI: https://doi.org/10.1007/s001060050442