Lernkurve der HNO-Spiegeluntersuchung

Zusammenfassung

Hintergrund

Die Erlernung komplexer psychomotorisches Handlungsabläufe erfordert eine erhöhte Anzahl an Trainingseinheiten zur genauen und sicheren Ausführung. Hierfür stehen im derzeitigen studentischen Curriculum nur sehr wenige Lehreinheiten zur Verfügung.

Ziel

Ziel der vorliegenden Arbeit war die Erfassung der Lernkurve für psychomotorische Fertigkeiten am Beispiel der HNO-Spiegeluntersuchung. Im Blickpunkt standen dabei v. a. die benötigte Anzahl der Trainingseinheiten zur sicheren Ausführung der Untersuchung sowie der Lernerfolg in den Teiluntersuchungen.

Material und Methoden

Im Rahmen des HNO-Blockpraktikums wurde den Studierenden in 5 Tagen die HNO-Spiegeluntersuchung gelehrt und die korrekte Ausführung trainiert. Am Ende jedes Praktikumstags wurde mittels einer checklistenbasierten Prüfung der Lernfortschritt von insgesamt 48 Studierenden erfasst und statistisch ausgewertet.

Ergebnisse

In der Gesamtuntersuchung sowie in den Teiluntersuchungen wurde ein signifikanter Punktezuwachs über die Tage aufgezeigt, welcher eine wachsende Lernkurve der Studierenden bewies. Dabei benötigten die Studierenden minimal 5 Trainingseinheiten (à 45 min) zur sicheren Ausführung (Bloom-Taxonomie, Ebene 3) und 6 Trainingseinheiten zur routinierten Ausführung (Bloom-Taxonomie, Ebene 4, „Nationaler kompetenzorientierter Lernzielkatalog Medizin“, NKLM; Ebene 3a).

Schlussfolgerung

Anhand der HNO-Spiegeluntersuchung wurde gezeigt, dass es mit Zunahme der Trainingseinheiten zu einer Verbesserung der psychomotorischen Fertigkeiten kommt. Diese Studie steht somit exemplarisch für eine ressourcenoptimierte Curriculumsplanung, die sich an dem zuvor definierten Kompetenzniveau orientiert, welches die Studierenden am Ende einer Lehrveranstaltung erreicht haben sollen.

Abstract

Background

Learning complex psychomotor sequences requires a high number of training sessions to achieve precise execution. In the current student curriculum there are only few study sessions available to achieve this level of competence.

Objective

The objective of the current study was to record the learning curve of psychomotor proficiency using the example of the ENT mirror examination. Particular focus was on the number of practice sessions needed to achieve safe execution of the examination and the learning success as assessed in partial investigations.

Materials and methods

During a 5‑day period of their ENT block internship, students were taught and practiced the correct ENT mirror examination. At the end of each internship day, the learning progress of a total of 48 students was statistically evaluated by a checklist-based assessment.

Results

In the full study and in the partial studies, a significant increase in points was shown over the days, which proved a growing learning curve of the students. The students required at least five training sessions (each 45 min) for safe execution (Bloom taxonomy level 3) and six training sessions for routine execution (Bloom taxonomy level 4; Nationaler kompetenzorientierter Lernzielkatalog Medizin, NKLM, level 3a).

Conclusion

Looking at the ENT mirror examination, an improvement in psychomotor skills was shown with an increasing number of practice sessions. This study is therefore representative as an example of resource-optimized curriculum planning based on the previously defined level of competence that students should have attained by the end of a course.