Zur Sterblichkeit am kutanen invasiven malignen Melanom Übersicht unter besonderer Berücksichtigung der Geschlechterverteilung

Zusammenfassung

Hintergrund und Fragestellung. Anhand des Parameters Sterblichkeit wird bei Männern und Frauen versucht, die Ausgangssituation einer differenzierten Ansprache der Geschlechter für die zukünftige Melanomprävention zu beschreiben. Die Zeiträume 1972–1980, 1981–1988, 1989–1996 werden verglichen, und der Einfluss des Lebensalters sowie der Tumordicke nach Breslow auf die Sterblichkeit wird bestimmt.

Patienten/Methodik. Insgesamt wurden 10.433 Patienten nachbeobachtet. Überlebenswahrscheinlichkeitskurven wurden nach Kaplan-Meier berechnet und Unterschiede mit dem Logrank-Test bestimmt.

Ergebnisse. Die Sterblichkeit der Frauen war niedriger als die der Männer, jedoch nur mit einer geringen Abnahme über die Zeit. Diese Entwicklung betraf besonders jüngere Männer. Prognosebestimmender intraindividueller Faktor war die Tumordicke nach Breslow. In allen Zeiträumen war deren Medianwert bei Männern höher als bei Frauen. Er zeigte über die Zeit bei beiden Geschlechtern einen Abwärtstrend mit stärker reduzierender Wirkung auf die Sterblichkeit der Männer.

Schlussfolgerung. Die Befunde rechtfertigen an Männer gerichtete Präventionsmaßnahmen. Deren Evaluation hat jedoch mit dem Umstand zu rechnen, dass bei ihnen eine Besserung der Überlebensrate zu beobachten ist, die die der Frauen übertrifft.

Abstract

Background and Objective. The final goals of malignant melanoma prevention are lowering incidence and mortality. We assessed the parameter “survival” for both men and women as the beginning point for future gender-directed prevention campaigns. We compared the periods 1972–1980, 1981–1988, 1989–1996, and determined the influence of age and of Breslow' tumor thickness on survival.

Patients/Methods. We had sufficient follow-up on 10.433 patients. We calculated survival curves according to Kaplan-Meier and defined differences by the logrank test.

Results. At all periods of time, survival of women was higher compared with men, but with no impressive changes over time. This was especially true for younger men. The most important prognostic factor was the Breslow tumor thickness. Within all periods of time, its median was higher in men. A trend downwards for both genders could be observed with higher influence on survival in men.

Conclusions. Our findings justify melanoma prevention campaigns addressed to men. Evaluation of such campaigns has to take into account an already existing upwards trend for male survival, which exceeds that of female survival.