Psychosomatische Dermatologie in Deutschland Eine Umfrage an 69 Hautkliniken

Zusammenfassung

Hintergrund und Fragestellung. Eine Umfrage zur Situation und Entwicklung der psychosomatischen Dermatologie in deutschen Hautkliniken sollte die Ist-Situation 10 Jahre nach einer ähnlichen Studie erheben.

Patienten/Methodik. Es wurden 170 Hautkliniken mittels eines Fragebogens angeschrieben. 76 wurden zurückgeschickt, 69 hiervon (40,6%) konnten ausgewertet werden. Die Fragebögen wurden überwiegend von dermatologischen Chefärzten (38/69=55,1%) beantwortet.

Ergebnisse. Fast 85% der Hautkliniken geben an, dass psychosomatische Aspekte in der Therapie berücksichtigt werden. Eine psychotherapeutische Zusatzqualifikation haben 5,1% der Hautärzte in den Kliniken. Die Verbesserung der Krankheitsbewältigung sollte wesentliches Ziel der psychosomatischen Intervention sein. Die Bedeutung psychischer Faktoren wurde insgesamt im Vergleich zur Studie vor 10 Jahren bei fast allen Dermatosen deutlich höher angegeben.

Schlussfolgerungen. Psychosomatische Aspekte scheinen nach den Angaben der Umfrage inzwischen zu einem obligaten Bestandteil dermatologischer Versorgung in den Hautkliniken geworden zu sein. Die Häufigkeit einzelner Störungen wird jedoch im Vergleich zu Studienergebnissen aus der Literatur immer noch unterschätzt.

Abstract

Background and Objective. A questionnaire study of German dermatological clinics was designed to show the situation and development of psychosomatic dermatology 10 years after a similar study.

Patients/Methods. A questionnaire was sent to 170 dermatological clinics. 76 were send back; 69 of them (40.6%) were evaluable. The questionnaires were mostly answered by the heads of the dermatological clinics (38/69=55,1%).

Results. Nearly 85% of the dermatological clinics answered that they take psychosomatic aspects into consideration in the therapy. 5,1% of the dermatologists working in clinics have additional psychotherapeutic certification. The improvement of coping behaviour seems to be the main goal of psychosomatic interventions. The importance of psychic factors increased in the last 10 years in comparison to a former study in regard to most of the dermatological diseases.

Conclusions. Psychosomatic aspects seem to be an obligatory part of inpatient dermatological therapy. The frequency of some diseases was underestimated in comparison with results from literature.