Die Wahrnehmung des gesetzlichen Hautkrebsscreenings in der Allgemeinbevölkerung

Zusammenfassung

Hintergrund

Seit 2008 bieten deutsche gesetzliche Krankenversicherungen Hautkrebsscreenings als Standardleistung an. Entsprechend Versicherte ab einem Alter von 35 sind für eine Früherkennungsuntersuchung alle 2 Jahre berechtigt.

Ziel der Arbeit

Ziele der Studie waren die Wahrnehmung und Inanspruchnahme des gesetzlichen Hautkrebsscreenings (gHKS) in der Allgemeinbevölkerung.

Material und Methoden

Eine repräsentative Zufallsstichprobe von n = 1004 erwachsenen gesetzlich Versicherten wurde vom Forsa-Institut mittels computergestützter Telefoninterviews in einer Querschnittstudie im April 2015 befragt.

Ergebnisse

Bei 39 % aller Befragten wurde das Hautkrebsscreening bereits mindestens ein Mal durchgeführt; der Anteil der gHKS-Berechtigten war 45 %; 50 % der Befragten war der Anspruch auf das gHKS bekannt, die Informationsquellen waren vielfältig; 82 % gaben an, dass das Screening von einem Dermatologen durchgeführt wurde. Die Mehrheit (87 %) gab an, dass die Vorteile der Untersuchung gegenüber den Nachteilen überwogen. Während die gHKS-Teilnahmerate konstant zunahm (2011–2013–2015), stagnierte die Kenntnis des gHKS-Anspruchs.

Diskussion

Das Angebot zur Hautkrebsfrüherkennung wurde 7 Jahre nach Einführung des gHKS von knapp der Hälfte der Anspruchsberechtigten genutzt und überwiegend positiv beurteilt. Gleichzeitig ist lediglich 50 % der Befragten der gHKS-Anspruch bekannt. Weitere gezielte Maßnahmen sind nötig, um die Bekanntheit der Maßnahme zu erhöhen.

Abstract

Background

Since 2008, German statutory health insurances offer routine skin cancer screening (rSCS) as a standard benefit. Insured persons aged 35 years and older are eligible for screening every 2 years.

Objectives

The aim of the study was to evaluate perception and utilization of rSCS in the general population.

Materials and methods

A representative random sample of n = 1004 adult members of the German statutory health insurances were surveyed by the Forsa Institute via computer-assisted telephone interviews in a cross-sectional study in April 2015.

Results

On 39% of all persons interviewed, skin cancer screening had been executed at least once; the percentage of those entitled for rSCS was 45%. Of the participants, 50% were aware of the rSCS eligibility framework, with multiple sources of information. In 82% of cases, rSCS was performed by a dermatologist. The majority (87%) of those who had already undergone rSCS stated that the advantages of the procedure outweighed inconveniences. While participation in rSCS constantly increased (2011–2013–2015), knowledge of eligibility did not.

Conclusions

Seven years after implementation, rSCS has been utilized by almost half of those entitled and was rated positively by the majority. However, lack of knowledge about rSCS eligibility is also present in 50%. Further targeted informative measures are needed to increase awareness of rSCS.