Haut- und Weichteilinfektionen gehören zu den ältesten und bekanntesten Problemen in der Chirurgie überhaupt. Das umfangreiche und klinisch vielgestaltige Spektrum reicht vom lokal begrenzten, eher harmlosen Furunkel bis zu den systemischen, rasch tödlich verlaufenden Schocksyndromen. Nur letztere sind in der Regel mit den schwersten Verlaufsformen eines bakteriellen Weichteilinfektes verknüpft, den nekrotisierenden Weichteilinfektionen.
Diese Erkrankungen zeichnen sich durch ein vielfältiges auslösendes Erregerspektrum mit häufiger Beteiligung von Streptokokken der Gruppe A aus, zeigen einen raschen klinischen Verlauf und enden unbehandelt innerhalb weniger Tage zumeist tödlich. Die Diagnose wird vornehmlich klinisch gestellt. Frühzeitiges chirurgisches Débridement, hochdosierte Antibiotikagabe und ergänzende, zumeist intensivmedizinische Maßnahmen, bilden die Basis der erfolgreichen Therapie. Eine vermeintliche epidemische Zunahme der Krankheitshäufigkeit und übertriebene Darstellungen in der Laienpresse haben die Angst vor diesen Erkrankungen neu geschürt.
Nach einem kurzgefassten historischen Überblick werden gängige Klassifikationssysteme der Haut-Weichteilinfektionen im Allgemeinen vorgestellt, aus deren Vielzahl dann die nekrotisierenden Weichteilinfektionen im Speziellen herausgegriffen und eingehender besprochen werden.
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Wienecke, H., Lobenhoffer, P. Nekrotisierende Weichteilinfektionen. Chirurg 72, 320–337 (2001). https://doi.org/10.1007/s001040051313
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DOI: https://doi.org/10.1007/s001040051313