Incidenz und Prognose des postoperativen Ikterus bei chirurgischen Intensivpatienten

Summary.

Jaundice in critically ill patients may be difficult to explain. This study analyzes pathophysiologically relevant data, and discusses the prognostic value of hyperbilirubinemia. A total of 1275 patients were prospectively enrolled; 7.6 % developed hyperbilirubinemia of at least 2 mg/dl. Mortality in icteric patients was significantly higher (29 %) than in the non-icteric group. Sepsis, shock and the number of blood transfusions are very important in hyperbilirubinemia. Nevertheless, in critically ill patients, jaundice per se is not a sign of poor outcome; indeed it only reflects the underlying disease.

Zusammenfassung.

Der Ikterus des Intensivpatienten kann differentialdiagnostische Probleme bereiten. In vorliegender Arbeit werden deshalb pathophysiologisch relevante Mechanismen herausgearbeitet. Darüber hinaus wird auf eine mögliche prognostische Bedeutung eingegangen. Insgesamt wurden 1275 Patienten prospektiv erfaßt. 7,6 % entwickelten eine Hyperbilirubinämie von mindestens 2 mg/dl. Die Letalität des ikterischen Kollektivs lag mit 29 % deutlich höher als bei nichtikterischen Patienten. Pathophysiologisch relevant sind ein septisches Geschehen, vermehrte Gabe von Blut und Schockphasen. Dem Ikterus des Intensivpatienten kommt per se keine prognostische Bedeutung zu, er ist Ausdruck der Schwere der Grunderkrankung, die in der Regel durch die Sepsis definiert ist.