Die Technik der operativen Stabilisierung am distalen Femur hat sich in den letzten Jahren gewandelt. Durch diesen Wandel hat die Zahl der Frakturheilungsstörungen und der zur Heilung notwendigen Knochentransplantationen drastisch abgenommen. Nachdem die Entwicklung minimal invasiver Operationstechniken mit gedeckter Plattenplatzierung die anatomische Reposition im Schaftbereich abgelöst hat und die Rekonstruktion des Gelenkbereiches über eine Arthrotomie deutlich vereinfacht wurde, verblieben als Probleme die Operationstechnik und das Implantat. Hier haben sich in den letzten Jahren neue Möglichkeiten eröffnet.Mit dem Less Invasive Stabilization System (LISS) ist die perkutane Plattenosteosynthese in der Operationstechnik wesentlich vereinfacht worden. Hierbei werden monokortikale, selbstschneidende Schrauben mit Hilfe eines Zielbügels über Stichinzisionen eingebracht. Die winkelstabile Verankerung dieser Schrauben erfolgt über ein Gewinde in der Platte.Der distale Femurnagel erlaubt bei extraartikulären Frakturen und gering dislozierten intraartikulären Frakturen eine intramedulläre Stabilisierung.Der schlechte Halt der Verriegelungsbolzen im Kondylenmassiv ist durch die winkelstabile Spiralklingenverriegelung verbessert.Auch mit den erweiterten Möglichkeiten der Operationstechnik und der Implantate verbleibt besonders bei den intraartikulären Trümmerfrakturen bei einem hohen Anteil der Patienten ein funktionelles Defizit.Bei den älteren Patienten mit hochgradiger Osteoporose stellt die Verbindung von Implantat und Knochen ein Problem dar.Das LISS ist hier eine gute Möglichkeit, einer Verbundosteosynthese auszuweichen.
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Ao. Univ.Prof.Dr.P. Schandelmaier Klinik für Unfallchirurgie, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck,Anichstraße 35, 6020 Innsbruck, Österreich, E-Mail: peter.schandelmaier@uibk.ac.at
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Schandelmaier, P., Gössling, T., Partenheimer, A. et al. Distale Femurfrakturen. Chirurg 73, 1221–1234 (2002). https://doi.org/10.1007/s00104-002-0583-5
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