Zusammenfassung
Der Beitrag konzentriert sich auf die Unterschiede im Gesundheitszustand nach den Merkmalen des sozio-ökonomischen Status, d. h. den Unterschieden nach Bildung, beruflichem Status und Einkommen. Inzwischen ist auch in Deutschland vielfach empirisch belegt worden, dass Personen mit niedriger Bildung, niedrigem beruflichen Status und/oder niedrigem Einkommen zumeist eine erheblich höhere Morbidität und Mortalität aufweisen als Personen aus den oberen Statusgruppen. In den Mittelpunkt der Diskussion ist daher immer mehr die Frage gerückt, wie diese “gesundheitliche Ungleichheit” erklärt und verringert werden kann. Die meisten empirischen Studien liegen zu den folgenden Erklärungsansätzen vor: belastende Arbeits- und Wohnbedingungen, unzureichendes Gesundheitsverhalten, Mängel in der gesundheitlichen Versorgung. Die Ergebnisse weisen eindeutig auf eine höhere Gesundheitsgefährdung bei status-niedrigen Personen hin. Konkrete Maßnahmen zur Verringerung der gesundheitlichen Ungleichheit sind bisher jedoch nur ansatzweise zu finden. Um die Entwicklung dieser Maßnahmen zu unterstützen, wäre es z. B. notwendig, die Zielgruppen genauer zu beschreiben (sozio-ökonomischer Status, Alter, Geschlecht, Wohnort etc.), und die bereits durchgeführten Gesundheitsförderungsmaßnahmen für sozial Benachteiligte genauer zu erfassen und zu evaluieren.
Abstract
The paper concentrates on the socio-economic differences in health, i.e. on the differences by education, occupational status and income. In many empirical studies from Germany it has repeatedly been shown that morbidity and mortality are increased for people with low education, low occupational status and/or low income. This is why today the discussion focuses on the question how these health inequalities can be explained and reduced. Concerning explanations, most empirical studies have been published on burdens caused by occupational and living environments, unhealthy behaviours and insufficient health care; and the results clearly point towards higher burden for low status people. We have just started, though, to develop specific measures aimed at reducing the health inequalities. In order to support the development of these measures it would be important, for example, to describe the target group in more detail (socio-economic status, age, gender, place of residence etc.), and to register and to evaluate the existing health promotion measures for the disadvantaged groups in more detail.
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Mielck, A. Die Verminderung sozial bedingter Ungleichheit von Gesundheits-Chancen als Aufgabe für Public Health. Bundesgesundheitsbl - Gesundheitsforsch - Gesundheitsschutz 44, 804–812 (2001). https://doi.org/10.1007/s001030100223
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DOI: https://doi.org/10.1007/s001030100223