Surveillance nosokomialer Infektionen sowie die Erfassung von Erregern mit speziellen Resistenzen und Multiresistenzen § 6 Abs. 3 und § 23 Abs. 1 und 2 in Verbindung mit § 4 Abs.2 Nr. 2b IfSG. Rechtliche Voraussetzungen und Umsetzungsempfehlungen

Zusammenfassung

Nach § 23 Abs. 1 IfSG besteht für Krankenhäuser und Einrichtungen für ambulantes Operieren künftig die Verpflichtung zur gezielten Erfassung und Bewertung bestimmter nosokomialer Infektionen (Surveillance) sowie zur Erfassung von Erregern mit besonderen Resistenzen und Multiresistenzen. Es wurden “device-assoziierte Infektionen” sowie postoperative Wundinfektionen für die Erfassung ausgewählt. Die Liste der zu erfassenden Erreger wurde unter Berücksichtigung der Häufigkeit der genannten Mikroorganismen sowie der therapeutischen und epidemiologischen Relevanz der jeweiligen Resistenzen erstellt. Der überwiegende Teil der hierbei zu erfassenden Daten soll den Einrichtungen in übersichtlicher Form von den jeweilig betreuenden klinisch-mikrobiologischen Laboratorien im Rahmen der Befundmitteilung zur Verfügung gestellt werden. Die Sammlung der Unterlagen, die Erstellung der Listen sowie die Bewertung der Daten obliegt den jeweiligen Einrichtungen. Beide Formen der Erfassung sollen die Einrichtungen in die Lage versetzen, eigene Schwächen im Hygienemanagement zu erkennen und gegebenenfalls die notwendigen Hygienemaßnahmen zu verstärken oder zu etablieren bzw. der Verbreitung der betreffenden Erreger möglichst schnell Einhalt zu gebieten und sind Teil des Qualitätsmanagements im Sinne des § 137 SGB V.

Abstract

Hospitals and clinics for ambulant surgery shall identify and register certain officially defined nosocomial infections (Surveillance) as well as the isolation of bacteria with special and important antimicrobial resistancies (§ 23 Abs. 1 IfSG = Infection Prevention Act). The nosocomial infections to be recorded, i. e device associated infections and postsurgical woundinfections, have been selected on the basis of national and international experiences with the surveillance of nosocomial infections. Important antimicrobial resistancies have been determined according to both the prevalence of the bacteria in nosocomial settings as well as their clinical and epidemiological importance. Most of the relevant data may be provided by the clinical microbiology laboratory but shall be collected, listed and discussed by the staff of wards or surgery clinics. Both types of documentation shall be used to identify and eradicate problems in hygiene management and to stop further distribution of difficult to treat bacteria like MRSA. They are part of the quality assurance management according to § 137 SGB V.