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Oro-dentale Verletzungen während der Intubationsnarkose

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Der Anaesthesist Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Verletzungen der oro-dentalen Gewebe stellen nach wie vor die häufigsten iatrogenen Zwischenfälle im Rahmen der endotrachealen Intubation und Allgemeinnarkose dar. Allerdings finden sich Schädigungen der oralen Hart- und Weichgewebe in der überwiegenden Zahl der Fälle im Bereich bereits pathologisch veränderter Strukturen. Deshalb sind Frakturen und Verluste der Zähne in vielen Fällen weniger auf Fehler während der Narkose als vielmehr auf die Erkrankung des Kauorgans des Patienten zurückzuführen. Durch eine aufmerksame präoperative Inspektion der Mundhöhle und die Evaluation spezieller anatomischer Bedingungen des Kopf-Hals-Bereichs, die eine Intubation erschweren, kann der Gefahr von unvorhergesehenen Zahnverletzungen wirksam begegnet werden. Im allgemeinen können Traumen des Zahnhartgewebes, im Gegensatz zu den Folgen von schweren Narkosezwischenfällen mit Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit, in den meisten Fällen ästhetisch wie funktionell befriedigend behandelt werden. Um die Aussichten auf eine vollständige Heilung von verletzten Zähnen nicht zu gefährden, ist jedoch die rasche Einleitung einer zahnärztlichen Behandlung notwendig. Auch bei frühgeborenen Kindern, die über eine längere postnatale Periode maschinell beatmet werden müssen, können durch die wiederholte direkte Laryngoskopie sowie mechanische Einflüsse des oral plazierten Beatmungstubus Verletzungen der Zahnanlagen der ersten und zweiten Dentition sowie Deformierungen der skeletalen Basis des Oberkiefers verursacht werden, deren Folgen nicht selten nur durch eine langjährige sehr aufwendige Behandlung zu korrigieren sind. Das folgende Leitthema soll einen Überblick über die Ursachen und Formen typischer im Rahmen der Allgemeinnarkose auftretender Verletzungen im Mund-Kiefer-Gesichtsbereich geben. Zusätzlich sollen pathologische wie anatomische Bedingungen, die ein erhöhtes Risiko für Verletzungen der oro-dentalen Gewebe verursachen, sowie die Möglichkeiten zur Prävention dargelegt werden. Schließlich werden die wichtigsten therapeutischen Schritte nach einer Verletzung des Zahnhartgewebes, insbesondere im Rahmen einer Akutbehandlung besprochen.

Abstract

Injuries to the oro-dental tissue are still one of the most frequent mishaps during endotracheal intubation and general anaesthesia. However, damage to the soft and hard tissues in most cases involves oral structures already showing advanced pathogenic alterations. Injuries to the teeth are therefore rather more often due to the disease of the teeth than to mistakes during anaesthesia. The risk of injuries to the teeth can be ascertained by means of a presurgical inspection of the oral cavity and evaluation of the individual anatomical conditions in the head and neck region, which may well interfere with the endotracheal intubation. In contrast to anaesthetic pitfalls causing severe disturbance of general health, dental trauma can be treated with quite satisfying functional and aesthetic results. However, in order to maintain conditions for the complete restitution of injured teeth immediate dental therapy is recommended. In preterm infants which need mechanical ventilation during the postnatal period direct laryngoscopy as well as mechanical alterations caused by an oral tube can cause injuries to the tooth germs of the first and second dentition and deformation of the maxillary skeleton. In consequence the patient will need intensive therapy of the resulting disturbances for several years. This review gives information about the causes and types of injuries to the oral and maxillofacial region during general anaesthesia. In addition, the anatomical conditions and pathological changes associated with an increased risk for oro-dental injuries and the facilities for prevention are discussed. Finally, the main aspects of emergency treatment of injuries to the dental hard tissues are presented.

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Folwaczny, M., Hickel, R. Oro-dentale Verletzungen während der Intubationsnarkose. Anaesthesist 47, 707–731 (1998). https://doi.org/10.1007/s001010050619

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