Zum Kenntnisstand von Patienten über die Aufgaben der Anästhesiologie

Zusammenfassung

In den vier Säulen „Anästhesie“, „Intensivmedizin“, „Schmerztherapie“ und „Notfallmedizin“ verfügen Anästhesisten über eine von den anderen ärztlichen Disziplinen anerkannte und wertgeschätzte Kernkompetenz. In verschiedenen Patientenbefragungen zeigten sich allerdings Divergenzen hinsichtlich der Wahrnehmung der Verantwortlichkeiten unseres Fachgebietes. Daher führten die Autoren der vorliegenden Arbeit eine Multizenterbefragung zum „Kenntnisstand von Patienten über die Aufgaben der Anästhesiologie“ durch. Hierzu wurde ein Fragebogen, bestehend aus 11 Fragen, entwickelt und in den Anästhesieambulanzen der beteiligten Kliniken ausgelegt. Es resultierte ein Gesamtrücklauf von 692 auswertbaren Fragebögen, entsprechend einem Rücklauf von 77%. Die Ergebnisse zeigen, dass der Kenntnisstand der Patienten bezüglich der anästhesiologischen Zuständigkeiten im Bereich der Anästhesie (>95%), Intensivmedizin (74%) und Schmerztherapie (50% Akutschmerzdienst, 32% Zuständigkeit bei starken Schmerzen) im Vergleich zu den Vorstudien bessere Werte erreicht hat. Im Bereich der Notfallmedizin (10%) bestehen noch Wissensdefizite im Bezug auf die Verantwortlichkeiten in und außerhalb eines Krankenhauses. Die erhobenen Daten legen den Schluss nahe, dass die kontinuierliche Information der letzten Jahre zu einer Verbesserung des Kenntnisstandes der Patienten über die Zuständigkeiten von Anästhesisten beigetragen hat. Der Patient kann die Verantwortlichkeit zuordnen und damit seinen Wunsch nach Informations- und Entscheidungsfindung gezielt kommunizieren.

Abstract

The anaesthesiologist’s competence in anaesthesia, intensive care medicine, pain therapy and emergency medicine is accepted throughout the medical society. Nevertheless, during the last decades patient surveys demonstrated a considerable lack of information of the responsibility of our work. By continuous education and information anaesthesiologists have aimed to improve the information and decision-making process for the patient. This multicentre trial was designed to investigate the current public view on our profession in seven German hospitals. In-hospital patients were asked to fill out a standardised questionnaire prior to the anaesthesia premedication visit and a total of 692 questionnaires (77%) were analysed. Results demonstrated an increased level of knowledge for anaesthesia (>95%), intensive care medicine (74%), and pain therapy (50% acute pain; 32% severe pain). In the case of emergency medicine (10%) the in-hospital and out-of-hospital responsibilities were not clear among patients. We conclude that the continuous distribution of information in recent years has contributed to improving patients’ knowledge on interdisciplinary responsibilities. Future efforts should focus on the gaps in patient’s knowledge to allow the patient to ask the right questions necessary for decision-making.

Anhang

Fragebogen