Ärzte sind in den letzten Jahren mit einem Phänomen konfrontiert, das bislang nur Politiker und Lehrer zu beklagen hatten: der zunehmenden “Skandalisierung” des eigenen Berufsstandes durch die Medien. Schlagzeilen, wie “Schwerer Verdacht gegen Arzt Dr. W.” oder “Wieder Ärztepfusch im OP”, sind gut für die Auflage und stoßen gerade in der Lokalpresse auf großes Interesse. Besonders hilflos steht der Arzt hierbei der sog. Verdachtsberichterstattung gegenüber, etwa wenn eine Zeitung in Zusammenhang mit Behandlungsfehlervorwürfen über ein laufendes staatsanwaltliches Ermittlungsverfahren oder über Vorwürfe von Patienten berichtet, die sich wegen der angeblichen “Zerstörung ihrer Gesundheit” durch einen Arzt an die Presse gewandt haben. In all diesen Fällen machen die Medien einen Vorwurf der breiten Öffentlichkeit bekannt, wenngleich in keiner Weise geklärt ist, ob dieser Vorwurf letztlich berechtigt ist oder nicht.
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Dr. Roman Miserre Rechtsanwalt, Kanzlei Sasse & Rossbach, 80803 München, E-Mail: RomanMiserre@web.de
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Miserre, R. Grenzen und Rechtsschutz bei Presseberichten über Ärzte. Anaesthesist 51, 863–865 (2002). https://doi.org/10.1007/s00101-002-0377-7
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DOI: https://doi.org/10.1007/s00101-002-0377-7