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Das Critical Incident Reporting System (CIRS) als Mittel zur Qualitätsverbesserung in der Medizin

The Critical Incident Reporting System (CIRS) as a Measure to Improve Quality in Medicine

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Medizinische Klinik Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Es mag als bedauerlich bezeichnet werden, dass eine Maßnahme, die ganz eindeutig dazu geeignet ist, die medizinische Qualität zu verbessern, erst im Zusammenhang mit Bemühungen zur Abwehr von Risiken bekannt wird und eine breite Diskussion auslöst.

Dem System der Erfassung von Beinahezwischenfällen mit dem international gebräuchlichen Fachterminus Critical Incident Reporting System (CIRS) liegt die Erkenntnis zugrunde, dass zwischen schweren und folgenreichen Zwischenfällen, leichten Zwischenfällen und „Beinahezwischenfällen“ ein zahlenmäßiger Zusammenhang besteht. Über die Vermeidung von Beinahezwischenfällen soll die Häufigkeit folgenschwerer Komplikationen und Zwischenfälle verringert werden. Beim CIRS spielt im Gegensatz zur klassischen Fehleranalyse der tatsächliche Schadenseintritt also eine ganz untergeordnete Rolle. Fehler werden in Deutschland bisher ganz überwiegend unter dem Aspekt der persönlichen Verantwortung betrachtet und sind daher häufig sanktionsbedroht („Fehlerkultur vom Typ A“). Aber erst wenn Fehler nicht mehr unter dem Aspekt persönlicher Schuld und drohender Sanktionen betrachtet werden, wenn allgemein akzeptiert wird, dass Fehler überall und bei jedem Menschen vorkommen und vorwiegend unter dem Aspekt zu betrachten sind, wie Wiederholungen zu vermeiden sind („Fehlerkultur vom Typ B“), kann die notwendige Transparenz erzielt werden und ein offener Umgang mit Beinahezwischenfällen entstehen. Dies ermöglicht Fehleranalysen mit dem Ziel einer Qualitätsverbesserung durch Fehlervermeidung.

Das praktische Vorgehen bei der Einführung von CIRS wird ausführlich geschildert, und es wird über eigene Erfahrungen im Zusammenhang mit der Anwendung von CIRS berichtet.

Abstract

It may be seen as regrettable that a measure which is suitable for improvement of quality in medicine is broadly discussed only in the context of risk avoidance.

The system of reporting adverse events (incidents), known under its internationally used term CIRS, is based on the observation that there is a close correlation between the occurrence of severe incidents with consequences and milder incidents or near misses without consequences. By avoiding mild incidents the severe incidents will automatical also be reduced.

In contrast to a classic analysis of mistakes and errors the consequence itself only plays a minor role with CIRS. In Germany mistakes are usually seen under the aspects of a personal responsibility and they are prone to sanctions. But only when mistakes are accepted as occurring everywhere and with everybody and when they are regarded under the aspect of how to be avoided in future the necessary transparency can grow and an open dealing with mistakes can arise. This enables analyses with the only goal of quality improvement by avoidance of mistakes.

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Köbberling, J. Das Critical Incident Reporting System (CIRS) als Mittel zur Qualitätsverbesserung in der Medizin. Med Klin 100, 143–148 (2005). https://doi.org/10.1007/s00063-005-1011-7

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