Therapie des Hämorrhoidalleidens
Das Hämorrhoidalleiden ist eine der häufigsten Erkrankungen in den Industrienationen. Jede Behandlungsstrategie hat das Therapieziel: Beschwerdefreiheit des Patienten durch Normalisierung von Anatomie und Physiologie. Die Therapie orientiert sich an der Größe der Veränderung: Hämorrhoiden 1. Grades werden konservativ behandelt. Zusätzlich zu ballaststoffreicher Ernährung kommt die Sklerosierung zum Einsatz. Hämorrhoiden 2. Grades prolabieren bei der Defäkation bis außerhalb des Analkanals und retrahieren sich anschließend wieder spontan. Die Therapie der Wahl ist die ambulante Gummibandligatur nach Barron. Hämorrhoiden 3. Grades prolabieren bei der Defäkation, retrahieren sich nicht spontan und müssen daher manuell reponiert werden. Sie sind nur in Ausnahmefällen noch konservativ mit zufriedenstellendem Ergebnis therapierbar. Insbesondere bei segmentären Hämorrhoidalvorfällen sind die Verfahren nach Milligan-Morgan und Ferguson empfehlenswert. Bei zirkulären Hämorrhoiden 3. Grades ist derzeit die Stapler-Hämorrhoidopexie als die Methode der Wahl anzusehen. Da keine Wunde im sensiblen Anoderm entsteht, hat sie sich bedingt durch diesen höheren Patientenkomfort zu einer effektiven Alternative der aufwendigen plastischen Verfahren entwickelt.
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Nachdruck aus: Chirurg 2006;8:737–48; DOI 10.1007/s00104-006-1215-2
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Herold, A. Therapie des Hämorrhoidalleidens. Coloproctol 29, 157–169 (2007). https://doi.org/10.1007/s00053-007-7014-9
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DOI: https://doi.org/10.1007/s00053-007-7014-9