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Die hormonelle Substitutionstherapie im Klimakterium und der Postmenopause hat durch die Ergebnisse großer, langjähriger Beobachtungsstudien und vorläufige Ergebnisse prospektiver randomisierter Studien neue Aspekte gewonnen. Neben der Indikation zur Behandlung bestehender Beschwerden wie Hitzewallungen und Schlafstörungen, die unmittelbar auf den Östrogenmangel zurückzuführen sind und durch Östrogensubstitution effektiv therapiert werden können, ist es vor allem die Prophylaxe degenerativer Prozesse, die eine Indikation für eine Langzeitsubstitution darstellt. Im Vordergrund stehen hierbei kardiovaskuläre Erkrankungen, für die in der primären und sekundären Prävention die Effektivität der hormonellen Substitution deutlich aufgezeigt werden konnte als sozialmedizinisch wohl bedeutsamste Indikation. Daneben ist seit langem die Prophylaxe der Osteoporose von Bedeutung.
Die Beeinflussung des Zentralnervensystems hinsichtlich der zerebralen Leistungsfähigkeit und der Vorbeugung gegenüber degenerativen Erkrankungen wie M. Alzheimer, welche als neue Indikation auf der Basis von Beobachtungsstudien hinzugekommen ist, muß ihre endgültige Indikation durch die Ergebnisse der begonnenen prospektiven randomisierten Studien noch erhärtet werden. Entscheidend für diese Langzeitprophylaxe ist die adäquate Substitution, die mit der entsprechenden Compliance der Patientin verbunden sein muß. Unter diesem Aspekt muß die Aufkärung erfolgen, damit auf der Basis entsprechender Informiertheit über Wirkung und mögliche Nebenwirkungen die adäquate Form der Langzeitsubstitution gewählt werden kann.
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Kleinkauf-Houcken, A., Braendle, W. Möglichkeiten der hormonellen Substitutionstherapie im Klimakterium. Gynäkologe 31, 848–858 (1998). https://doi.org/10.1007/PL00003084
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DOI: https://doi.org/10.1007/PL00003084