Zusammenfassung
Das hypothalamische, in pulsatiler Form sezernierte Gonadotropin-releasing-Hormon (GnRH) spielt die zentrale Rolle in der Steuerung des ovariellen Zyklus der erwachsenen Frau. Unter GnRH-Analoga versteht man synthetisch hergestellte Substanzen, die, durch Modifikation der Aminosäuresequenz des nativen Dekapeptidhormons gewonnen, sowohl agonistische als auch antagonistische Wirkung haben können. Der vorzeitige LH-Anstieg mit nachfolgender vorzeitiger Luteinisierung der Follikel als eines der Hauptprobleme der ovariellen Stimulation läßt sich dabei so wohl durch den Einsatz der Agonisten als auch Antagonisten verkünden. Während die Anwendung der GnRH-Agonisten, vor allem nach dem die Desensitivierung anstrebendem sog. langen Protokoll mittlerweile die Therapieform der ersten Wahl darstellt, findet die Anwendung der den „flare up“ vermeidenden Antagonisten noch im Rahmen klinischer Studien statt. Die bisherigen Ergebnisse sind vielversprechend, da sie bei gleicher therapeutischer Sicherheit bezüglich der Vermeidung des vorzeitigen LH-Anstiegs zu einer deutlichen Verkürzung des Stimulationszyklus und zu einem verminderten Verbrauch von Gonadotropinen im Vergleich zum langen Agonistenprotokoll führen.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Felberbaum, R., Diedrich, K. Klinischer Einsatz der GnRH-Analoga im Rahmen der Sterilitätstherapie: Agonisten und Antagonisten. Gynäkologe 29, 420–432 (1996). https://doi.org/10.1007/PL00002979
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/PL00002979