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Blutdruckvariabilität und Barorezeptorfunktion Klinische und wissenschaftliche Relevanz

Klinische und wissenschaftliche Relevanz

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Zusammenfassung

Der menschliche Blutdruck unterliegt nicht nur infolge körperlicher und psychischer Aktivität oder pharmakologischer Maßnahmen, sondern auch spontan mehr oder weniger ausgeprägten Schwankungen. Diese Variabilität des arteriellen Blutdrucks ist sowohl von pathophysiologischem als auch von klinischem Interesse. Ein weithin bekanntes Beispiel für einen ausgeprägten Blutdruckanstieg ist als “Weißkittel- oder Praxishochdruck” geläufig. Diese gelegentlich ausgeprägte Blutdruckvariabilität kann durchaus Folgen für die Diagnostik und Therapie einer arteriellen Hypertonie haben. Einige Studien haben darüber hinaus gezeigt, daß das Ausmaß hypertoner Endorganschäden und auch die Prognose von Bluthochdruckpatienten signifikant mit der zirkadianen Blutdruckvariabilität assoziiert sind. Vor diesem Hintergrund ist zu diskutieren, inwieweit eine optimale antihypertensive Behandlung neben der eigentlichen Blutdrucksenkung auch die Blutdruckvariabilität optimieren muß, zumal die bislang untersuchten antihypertensiven Medikamente, wenn überhaupt, einen ungünstigen Effekt auf die Blutdruckvariabilität ausüben.

Der arterielle Blutdruck wird im wesentlichen durch die Funktion des Barorezeptorreflexes konstant gehalten. Auch hier sind verschiedene Krankheiten und Situationen bekannt, in denen die Sensitivität dieses Reflexbogens, die letztendlich eine Interaktion zwischen Blutdruck- und Herzfrequenzvariabilität darstellt, reduziert ist. Derartige Zustände werden unter anderem bei Patienten mit einer Niereninsuffizienz, unter einer Medikation mit bestimmten Pharmaka oder auch bei Exposition mit Noxen wie Nikotin beobachtet.

Auch die gestörte Barorezeptorfunktion wird als weiterer kardiovaskulärer Risikofaktor angesehen. Dies überrascht nicht, da zwischen der Barorezeptorfunktion auf der einen Seite und der Blutdruck- und Herzfrequenzvariabilität andererseits enge Interaktionen bestehen.

Abstract

The human arterial blood pressure shows not only exogenic alterations, but also spontaneous fluctuations. This blood pressure variability has both scientific and clinical relevance. A well-known phenomenon is the so-called “white coat hyptertension” which may severely affect diagnosis and therapy of essential hypertension. Furthermore, several studies have provided evidence that the degree of end-organ damage in hypertensive patients is closely related to the circardian blood pressure variability. Therefore, it is tempting to suggest that an optimal antihypertensive treatment should take an improvement of the blood pressure variability into consideration.

Among other mechanisms modulating the arterial blood pressure, the baroreflex function has to mentioned. Diseases like chronic renal failure, treatment with drugs like ciclosporine A and also smoking have been shown to reduce the baroreflex sensitivity.

As the baroreflex sensitivity mainly reflects interactions between the blood pressure variability on the one hand and the heart rate variability on the other hand, it is nor surprising that also a reduced baroreflex function is an independent cardiovascular risk factor.

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Annahme des Manuskripts: 6.3.2000

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Hohage, H., Gerhardt, U. Blutdruckvariabilität und Barorezeptorfunktion Klinische und wissenschaftliche Relevanz. Med Klin 95, 254–260 (2000). https://doi.org/10.1007/PL00002118

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