Literature
Drei Teilgebiete der spätmittelalterlichen Dichtung (Heldenepos, geistliches und weltliches Spiel, Lieddichtung bis zur ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts) konnten, ebenso wie die Prosa, mit Rücksicht auf weitere Forschungsberichte in dieser Zeitschrift ausgespart werden (bereits erschienen: W. F. Michael, Das deutsche Drama und Theater vor der Reformation. Ein Forschungsbericht. DVjs 31, 1957, S. 106–153).
H. Schneider, Geschichte der deutschen Dichtung nach ihren Epochen dargestellt. Bonn 1949. Bd. I, S. 108–196
F. Ranke und S. Beyschlag, in: Annalen der deutschen Literatur, hrsg. von H. O. Burger. Stuttgart 1952. S. 179–263, bzw. S. 255-286
K. H. Halbach, Epik des Mittelalters. In: Deutsche Philologie im Aufriß, hrsg. von W. Stammler. Berlin 1954. Bd. II, Sp. 455–710.
Für die Literaturwissenschaft neuerdings in einer aufschlußreichen Studie von H. P. H. Teesing, Das Problem der Perioden in der Literaturgeschichte. Groningen-Batavia 1949 (mit reichen Literaturangaben).
G. J. Neumann, Perioden römischer Kaisergeschichte. HZ 117, 1917, S. 378.
Vgl. etwa: J. Haller, Die Epochen der deutschen Geschichte. Stuttgart 1939. S. 2f.
Vgl. dazu bes. H. Spangenberg, Die Perioden der Weltgeschichte. HZ 127, 1922/3, S. 1–49.
Dieser Gedanke wird nachdrücklich vertreten von H. Heimpel, über die Epochen der mittelalterlichen Geschichte. Die Sammlung 2, 1947, S. 245–262.
Bekannte Beispiele bieten politische Geschichte, Kunstgeschichte und allgemeine Geistesgeschichte (europäisches Territorialstaatensystem gegenüber imperialem und ku-rialem Universalismus, gotischer Formwille gegenüber romanischer Tradition, aristoteli-sierende Hochscholastik gegenüber platonisierender Frühscholastik). Vgl. dazu neuerdings: H. Heimpel, Das Wesen des deutschen Spätmittelalters. Arch. f. Kulturgesch. 35, 1953, S. 29–51.
H. Schneider (a.a.O. S. 152f.) möchte bereits um 1300 in dem teilweisen Verstummen der alten Gattungen eine Periodengrenze sehen, obwohl er sich S. 12 ausdrücklich zur grenzbildenden Funktion des Neuen bekennt (vgl. auch H. Schneider, Epochen der deutschen Literatur. Bonn 21948. S. 7). Vom Neuen ist aber um 1300 noch recht wenig zu spüren: »... Das Neue hervorzubringen bleibt dieser Generation im Ganzen versagt...
Ein Ausdruck von J. Huizinga (Herbst des Mittelalters. 1. deutsche Aufl. München 1924. S. V).
Friedrich Ranke, Von der ritterlichen zur bürgerlichen Dichtung. 1230-1430. In: Annalen der deutschen Literatur, hrsg. von H. O. Burger. Stuttgart 1952. S. 179–253.
Einen gewissen Ersatz dafür bieten der Aufsatz ‘Zum Formwillen und Lebensgefühl in der deutschen Dichtung des späten Mittelalters’ (DVjs 18, 1940, S. 307-327) und der aus R.s Nachlaß gedruckte Vortrag ‘Vom Kulturzerfall und Wiederaufbau in der deutschen Dichtung des Spätmittelalters’ (in: F. Ranke, Gott, Welt und Humanität in der deutschen Dichtung des Mittelalters. Basel 1953. S. 77–108), die sich beide–von verschiedenen Seiten ausgehend–um ein Gesamtbild der spätmittelalterlichen deutschen Literatur bemühen.
Deutsche Literaturgeschichte in Grundzügen. Die Epochen deutscher Dichtung. Hrsg. von Bruno Boesch. Bern 1946. S. 70–102.–Besprechungen: F. Maurer, Arch. 187/102, 1950, S. 115; H. Brinkmann, Wirk. Wort 1, 1950/1, S. 375f.
Hellmut Rosenfeld, Die Literatur des ausgehenden Mittelalters in soziologischer Sicht. Wirk. Wort 5, 1954/5, S. 330–341.
Eugen Thurnher, Wort und Wesen in Südtirol. Die deutsche Dichtung Südtirols im Mittelalter. Innsbruck 1947.–
Besprechungen: E. Lachmann, ZfdPh 71, 1951/2, S. 220–222
J. L. Riordan, JEGPh 47, 1948, S. 421–423.-
Hans Rupprich, Das Wiener Schrifttum des ausgehenden Mittelalters. Sitz.ber. d. österr. Akad. d. Wiss., phil.-hist. Kl. 228, 5. Wien 1954.-
Besprechungen: F. Maurer, Arch. 192/107, 1956, S. 184
G. Eis, DLZ 76, 1955, Sp. 521–4
R. Rudolf, ZfdPh 75, 1956, S. 100–102.
Friedrich Sengle, Die Patrizierdichtung ‘Der gute Gerhard’. Soziologische und dichtungsgeschichtliche Studien zur Frühzeit Rudolfs von Ems. DVjs 24, 1950, S. 53–82.
John Alexander Asher, ‘Der gute Gerhard’ Rudolfs von Ems in seinem Verhältnis 2u Hartmann von Aue. Diss. Basel 1948.
Roy Wisbey, Die Aristotelesrede bei Walther von Châtillon und Rudolf von Ems. ZfdA 85, 1954/5, S. 304–311. Vgl. auch die neuesten Arbeiten des Verf. zu Rudolf von Ems: Zur relativen Chronologie und Entstehungsgeschichte von Rudolfs Alexander. ZfdA 87, 1956/7, S. 65-80; und: Zum Barlaam und Josaphat Rudolfs von Ems, ZfdA 86, 1955/6, S. 293-301 (quellenkundlich).
Ein größeres Bruchstück von Rudolfs ‘Willehalm’ wird durch W. Stammler in Colligere Fragmenta (Festschr. A. Dold zum 70. Geburtstag. Beuron 1952), S. 261–264 abgedruckt, ein kleineres der Weltchronik durch G. Eis ebda. S. 265-275 (dort noch weitere Fragmentabdrucke mittelhochdeutscher Dichtungen).
Hans-Friedrich Rosenfeld, Zur überlieferung von Ulrichs von Türheim Rennewart. Beitr. 73, 1951, S. 429–456.
Gerhard Eis, Ein neues Fragment der ‘Renne wart’-Handschrift D. ZfdPh 74, 1955, S. 268–279.
Gerhard Meißburger, Tristan und Isold mit den weißen Händen. Die Auffassung der Minne, der Liebe und der Ehe bei Gottfried von Straßburg und Ulrich von Türheim. (Diss. Basel 1953) Basel 1954 (auch als Buch erschienen).
Dennis Howard Green, Konrads ‘Trojanerkrieg’ und Gottfrieds ‘Tristan’. Diss. Basel 1949.
K. H. Halbach, Gottfried von Straßburg und Konrad von Würzburg, »Klassik« und »Barock« im 13. Jahrhundert. Stuttgart 1930.
Otto Höfler, Ulrichs von Liechtenstein Venusfahrt und Artusfahrt. In: Studien zur dt. Philologie des Mittelalters (Festschr. zu Fr. Panzers 80. Geburtstag). Heidelberg 1950. S. 131–152.
John Lancaster Riordan, A Vindication of the Pleier. JEGPh 47, 1948, S. 29–43.-
Die Dissertation von J. L. Riordan (The Pleiers Place in German Arthurian Literature; Univ. of California Dissertation, Berkeley 1944) war mir leider nicht zugänglich.
Karl Hoppe, Die Sage von Heinrich dem Löwen. Ihr Ursprung, ihre Entwicklung und überlieferung. Bremen-Horn 1952 (= Schriften des niedersächsischen Heimatbundes e. V. N. F. 22).
vgl. außerdem: M. A. Holmberg, Ein neues Bruchstück des Karlmeinet. ZfdA 87, 1956/7, S. 60–65.
Edmund Wießner, Heinrich Wittenwiler. ZfdA 84, 1952/3, S. 159–171.
, Zum Vokalismus des Reimes in Heinrich Wittenwilers Ring. In: Festschr. für D. Kralik. Horn 1954. S. 182–193.
Richard Brinkmann, Zur Deutung von Wittenwilers ‘Ring’. DVjs 30, 1956, S. 201 bis 231.
Hermann Menhard, Ein Spruch von den Tafelrundern. (Tübinger) Beitr. 77, 1955, S. 136–164; 316-332.
Historie van der vorstorynge der stat Troye. Ein mittelniederdeutsches Volksbuch. Textausgabe mit einer sprachlichen Einleitung von Gunvor Krogerus. Helsingfors 1951 ( = Soc. scient. Fennica. Comment, human, litt. 17, 2).–Besprechung: L.Wolff, Nd. Jb. 75, 1952, S. 147f.
Weitere Untersuchungen zum niederdeutschen Prosaroman–die Forschung steht hier noch ganz in den Anfängen (vgl. die verdienstvollen Ansätze von F. F. Siggelkow, Nd. Jb. 55, 1931, S. 40–81
und von J. Kilian, Nd. Jb. 62, 1938, S. 16–69)–wären zu wünschen.
Eberhard Kranzmayer, Die steirische Reimchronik Ottokars und ihre Sprache. Sitz.ber. d. österr. Akad. d. Wiss., phil.-hist. Kl., 226, 4. Wien 1950.
Maja Loehr, Der Steirische Reimchronist: her otacher ouz der Geul. MIöG 51, 1937, S. 89–130.–Eine spätere (für einen weiteren Leserkreis gedachte) Veröffentlichung derselben Verfasserin (Der steirische Reimchronist, ein österreichischer Geschichtsschreiber des Mittelalters. In: Darstellungen aus dem Kultur- und Geistesleben österreichs, Wien 1946) bringt darüber hinaus nichts Neues.
Eine gründliche Besprechung des sprachlichen Aspekts gab A. Schirokauer, AfdA 66, 1952/3, S. 12–20; vgl. außerdem A. Pfalz, ZfMundartforschung 20 (o. J.), S. 36-38.
Die Minneburg, nach der Heidelberger Pergamenths. (cpg 455) unter Heranziehung der Kölner Hs. und der Donaueschinger und Prager Fragmente hrsg. von Hans Pyritz. Berlin 1950 (=DTM 43).-
Besprechungen: F. Maurer, Arch. 188/103, 1951, S. 132
A. Closs, Mod. Lang. Notes 66, 1951, S. 359
F. P. Pickering, Mod. Lang. Rev. 46, 1951, S. 286f.
Albert Leitzmann, Studien zu Everhard von Cersne. Beitr. 71, 1949, S. 306–330.
Samuel Singer, Sprichwörter des Mittelalters. 3 Bde. Bern 1944fr.–über Freidank: Bd. n, S. 155-187; Bd. III, S. 7-119.
Albert Leitzmann, Studien zu Freidanks Bescheidenheit. Sitz.ber. d. dt. Akad. d. Wiss. z. Berlin, phil.-hist. Kl. 1948, 2. Berlin 1950.
Friedrich Neumann, Meister Freidank. Wirk. Wort 1, 1950/1, S. 321–331.
Leopold Zatocil, Cato a Facetus. Pojednání a Texty. Zu den deutschen Cato- und Facetusbearbeitungen Untersuchungen und Texte. Brno 1952.-
Besprechung: L. Wolff, Studia Neophilologica 27, 1955, S. 154–158.
The Poems of Lupoid Homburg. Edited by Clair Hayden Bell and Erwin G. Gudde. Univ. of California Publications in Modern Philology 27, 1943-1947, S. 149–299.
Arno Schirokauer, Die Stellung Äsops in der Literatur des Mittelalters. In: Festschr. für W. Stammler, zu seinem 65. Geburtstag. Bielefeld 1953. S. 179–191.
Albert Leitzmann, Studien zum Magdeburger Äsop. Nd. Jb. 69/70, 1948, S. 56–66.
Gabriele Schieb, Das Bloch. Beitr. 73, 1951, S. 422–429.
Erhard Agricola, Die Prudentia als Anliegen der Strickerschen Schwanke. Eine Untersuchung im Bedeutungsfeld des Verstandes. (Haller) Beitr. 77, 1955, S. 197–220 (Auszug aus der S. 69 verzeichneten Dissertation des Verf.).
Lutz Röhrich, ‘Kaiser Otto’ oder ‘Heinrich von Kempten’. Eine Studie zu Konrad von Würzburg. GRM 32, 1950/1 = N. F. 1, S. 151–154.
Meier Helmbrecht, A Poem by Wemher der Gartenaere. Ed. by Charles E. Gough. Oxford 1947 (= Blackwell’s German Texts) (in erster Auflage erschienen Oxford 1942). -Besprechung: F. P. Pickering, Mod. Lang. Rev. 43, 1948, S. 297.
Dieselbe Meinung hat G. später in den Proceedings of the Leeds Philosophical and Literary Society, Leeds August 1953, vertreten und dabei noch einmal in ausführlicherer Argumentation Garda als die Heimat Wemhers nachzuweisen gesucht. E. Lachmann, der G.s These zustimmt, gab den genannten Aufsatz in übersetzung, vermehrt um einige eigene Bemerkungen, in Jg. 28 der Zeitschrift ‘Der Schiern’, 1954, S. 25-29 wieder, wo er jetzt bequem nachzulesen ist.
Friedrich Neumann, ‘Meier Helmbrecht’. Wirk. Wort 2, 1951/2, S. 196–206.
Als Kuriosum sei noch der Beitrag zur Wirkungsgeschichte des ‘Meier Helmbrecht’ erwähnt, den ein französischer Germanist auf Grund einer ikonographisch problematischen Interpretation zweier Skulpturen einer Elsäßer Dorfkirche liefern zu können glaubt (H. Walter, Contribution à l’étude de la diffusion de ‘Helmbrecht le Fermier’. Etudes germ. 9, 1954, S. 155–159.
Gerhard Eis, Jörg Zobels ‘Zähmung des Widerspenstigen’. JEGPhil 54, 1955, S. 362–369.
Die Dichtungen Könemanns. Kaland, Wurzgarten, Reimbibel. Hrsg. von Ludwig Wolff. Neumünster 1953 (= Niederdeutsche Denkmäler, hrsg. vom Verein für niederdeutsche Sprachforschung, Bd. 8).
Ludwig Wolff, Die gereimte Historienbibel vom Pfaffen Könemann. ZfdA 71, 1934, S. 103–106.
Dieser Teil wird ausführlich besprochen von E. Rooth, AfdA 68, 1955/6, S. 78–81.
Weitere Besprechungen: G. Eis, GRM 36, 1955 = N. F. 5, S. 265–267
C. F. Bayerschmidt, JEGPh 53, 1954, S. 623f.
G. Cordes, Nd. Jb. 78, 1955, S. 153–155
K. Bischoff, ZfMundartforschung 24, 1956, S. 248–250.
Gustav Roethe, Die Reimvorreden des Sachsenspiegels. Abhandl. d. uKgl. Gesellschaft d. Wiss. zu Göttingen, phil.-hist. Kl. N. F. II, 8; Berlin 1899.
Zu einem früheren Marienleben neuerdings noch: Arral L. Streadbeck, Juridical Redemption and the Grazer Marienleben. Germ. Rev. 31, 1956, S. 83–87
Textabdruck eines Marienklagebruchstücks: R. H. W. Müller, Fragment einer Marienklage in Nordhausen. Nd. Jb. 79, 1956, S. 41–44.
Karl Helm und Walther Ziesemer, Die Literatur des Deutschen Ritterordens. Gießen 1951 (= Gießener Beiträge zur deutschen Philologie Nr. 94).
iteratur des deutschen Ordens in Preußen. Breslau 1928. Auf dieser Darstellung und auf K. Helms Aufsatz ‘Die Literatur des deutschen Ordens im Mittelalter’ (ZfdU 30, 1916, S. 289–305, 363-370, 430-437) basiert im wesentlichen das neue Buch.
An verschiedenen Stellen wurden außerdem neu aufgefundene Hesler-Bruchstücke veröffentlicht: Karl Helm, Ein neues Heslerbruchstück. Beitr. 69, 1947, S. 463 f.
Gerhard Eis, Ein neues Fragment aus Heslers Apokalypse. Mod. Lang. Notes 67, 1952, S. 361–368
ders., Zur überlieferung von Wolframs Willehalm und Heslers Evangelium Nicodemi. ZfdPh 73, 1954, S. 103–110.-
Eine quellenkritische Bemerkung zum ‘Väterbuch’ steuert Leo M. Kaiser, Mod. Lang. Notes 68, 1953, S. 473f. (‘Das Väterbuch’ and the ‘Legenda Aurea’) bei.
Erkki Valli, Die übersetzungstechnik des Claus Crane. (Diss. Helsinki) Helsinki 1946 (= Annales Acad. Scient. Fennicae, 59); ders., Beiträge zu Claus Cranes übersetzungstechnik und zu seiner Sprache. Helsinki 1947 (= Annales Acad. Scient. Fennicae, B, 60, 3). In einer weiteren Studie hat V. die Selbständigkeit Claus Cranes in der Benutzung des Bibelkommentars des Nicolaus von Lyra an guten Beispielen nachgewiesen (Das Verhältnis von Claus Cranc zu Nicolaus von Lyra. Neuphilol. Mitteil. 53, 1952, S. 331-338).
Erkki Valli, Zur Verfasserfrage der Königsberger Apostelgeschichte. Helsinki 1947 (= Annales Acad. Scient. Fennicae, B, 61, 1).–Besprechung: J. R. Wilke, Mod. Lang. Rev. 46, 1951, S. 307.
Gerhard Eis, Lûpold von Wîltingen. Eine Studie zum Wunderanhang der Katha-rinenlegende. In: Festschr. fur W. Stammler zu seinem 65. Geburtstag. Bielefeld 1953. S. 78–91; die jüngste Untersuchung des Verf. gilt einem Legendar des 15. Jahrhunderts: Kritik der Bezeichnung »Wenzelpassional«. ZfdPh 75, 1956, S. 274-278.
Josef Dünninger, Die Wallfahrtslegende von Vierzehnheiligen. Ebda. S. 192–205.
Irene Schmale-Ott, Die fünfzehn Zeichen vor dem Weltuntergang. ZfdA 85, 1954/5, S. 229–234.
Vgl. G. Nölle, Die Legende von den fünfzehn Zeichen vor dem Jüngsten Gericht. Beitr. 6, 1879, S. 413–476.-
Ein Fünfzehn-Zeichen-Gedicht aus dem Ende des 12. Jahrhunderts hat neuerdings H. Eggers herausgegeben und untersucht (Beitr. 74, 1952, s. 355–409).
Zwei Zufallsfunde–handschriftliche Eintragungen in frühe Inkunabeln–hat Carl Seltner herausgegeben: ein 26strophiges Gedicht aus dem Bereich der weitverbreiteten spätmittelalterlichen Todes-Literatur (The Poem Von dem tod vnd sterben deß menschen, An unpublished MHG Planctus. JEGPh 47, 1948, S. 230-236) und das Bruchstück einer auch noch anderweitig überlieferten Morallehre (An unpublished late MHG poem of the Chicago Newberry Library and MS. H of the Liederbuch der Klara Hätzlerin. JEGPh 43, 1944, S. 170-172), die er in einer späteren Veröffentlichung (The Anonymous Late-MHG Poem Ain gemaine 1ere and the Benedictine Rule. JEGPh 46, 1947, S. 28-37) als freie übersetzung des vierten Kapitels der Benediktiner Regel erweist.–über Motive und Aufbau eines größeren (6529 Verse), noch ungedruckten allegorischen Lehrgedichts mystischer Prägung aus dem 15. Jahrhundert berichtet Annemarie Klecker, Das Büchlein von der geistleichen Gemaheischaft in Cod. 295 des Wiener Schottenstiftes. In: Festschr. für D. Kralik. Horn 1954. S. 193–203.–Eine spätüberlieferte Annenlegende ediert und untersucht Gerhard Eis (Der Jüngling von Doch. Eine altdeutsche Annenlegende aus Ungarn. In: Monumentum Bambergense. Festgabe für Benedikt Kraft. München 1955. S. 378 bis 394), ein niederdeutsches Zeugnis der Brandanlegende Carl Bayerschmidt und Carl Selmer (An unpublished Low German Version of the Navigatio Sancti Brandani. Germ. Rev. 30, 1955, S. 83-91) und ein geistliches Lehrgedicht im Memento-mori-Ton Hans Lothar Markschies (Ein unbekanntes Gedicht »Von der Werlde Ythelkeit« und sein Verfasser. (Tübinger) Beitr. 78, 1956, S. 302-310.
Der Aufsatz von V. Isabel Jones, Meistersang: A Study in Tradition and Form. Germ. Life and Letters 3, 1949/50, S. 185–193 hat kaum wissenschaftlichen Charakter.
Bert Nagel, Der deutsche Meistersang. Poetische Technik, musikalische Form und Sprachgestaltung der Meistersinger. Heidelberg 1952.
–K. Stackmann hat dem Buch eine sehr gründliche, vielleicht manchmal zu streng urteilende Besprechung gewidmet (Euph. 48, 1954, S. 104–111), auf die hier besonders hingewiesen sei. Vgl. außerdem die Besprechung von F. Maurer, Arch. 190/105, 1954, S. 91.
Paul Alpers, Das Wienhäuser Liederbuch. Nd. Jb. 69/70, 1948, S. 1–40.
Ludwig Wolff (Zur Ballade vom Landgrafen Ludwig und der heiligen Elisabeth. Nd. Jb. 69/70, 1948, S. 47–55) unternimmt es zu zeigen, daß die Ludwigsballade ganz auf historischem Boden steht und daß mit der Entstehung der Urform bereits im 13. Jahrhundert im Zusammenhang mit der schon früh einsetzenden Elisabeth-Verehrung zu rechnen ist.
Wieland Schmidt, »Ach Zeit, ach Zeit, ach edle Zeit!« Zur Interpretation eines Inkunabeltextes. ZfdPh 74, 1955, S. 51–68.
Mittelhochdeutsches Lesebuch. Texte des 14. Jahrhunderts. Hrsg. von Samuel Singer. Bern 1945.-
Besprechung: F. Maurer, Arch. 187/102, 1950, S. 117.
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Fischer, H. Neue Forschungen zur deutschen Dichtung des Spätmittelalters (1230–1500). Dtsch Vierteljahrsschr Literaturwiss Geistesgesch 31, 303–345 (1957). https://doi.org/10.1007/BF03376058
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