Skip to main content
Log in

Zusammenfassung

An das »ganze Haus« knüpfen sich im 19. Jahrhundert nicht nur Restaurationsphantasien, sondern auch Diagnosen einer fundamentalen Erschütterung seiner architektonisch-symbolischen Ordnung. Am Beispiel der Erzählungen von Adalbert Stifter verfolgt dieser Beitrag die literarische Imagination einer krisenhaften Dezentrierung des Hauses, die zugleich als Verräumlichung des Imaginären in der beginnenden Moderne zu begreifen ist.

Abstract

In the 19pth Century, the notion of »das ganze Haus« brings forth not only fantasies of restauration, but also diagnoses of a fundamental agitation of the architectural and symbolic order of the house. This essay tracks in the works of Adalbert Stifter the literary depictions of a decentered and precarious house, thus locating the imaginary within spatial coordinates at the Start of modernity.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this article

Price excludes VAT (USA)
Tax calculation will be finalised during checkout.

Instant access to the full article PDF.

Literature

  1. Franz Kafka, Beim Bau der chinesischen Mauer und andere Schriften aus dem Nachlaß, in: ders., Gesammelte Werke in zwölf Bänden, nach der kritischen Ausgabe hrsg. Hans-Gert Koch, 2. Aufl., Frankfurt a.M. 2002, VI, 44.

    Google Scholar 

  2. Vgl. Manfred Frank, Die unendliche Fahrt. Die Geschichte des fliegenden Holländers und verwandter Motive, Leipzig 1995, 25ff.

    Google Scholar 

  3. Georg Lukacs, Die Theorie des Romans. Ein geschichtspbilosophischer Versuch über die Formen der großen Epik, 11. Aufl., Darmstadt, Neuwied 1987, 32.

    Google Scholar 

  4. Gerhard Neumann hat kürzlich das Dilemma der Kafka’schen Architekturvorstellungen dahingehend aufgeschlüsselt, dass das »architekturale Konzept des Lebensplans eines Subjekts mit dem Ort, dem Raum für die Errichtung dieses Baus nicht übereinzubringen war.« Er verweist dabei auf eine gestrichene Variante zu der Erzählung Der Bau, in der die Bewegung des ortlosen Zimmers der Oktavhefte paraphrasiert scheint; hier heißt es: »Und überall suchte ich einen passenden Ort für den Bau und nirgends konnte ich ihn finden, nirgends passte der Ort zum Plan [...].« Gerhard Neumann, »Chinesische Mauer und Schacht von Babel. Franz Kafkas Architekturen«, DVjs 83 (2009), 452-471, hier: 470.

  5. Sabine Schneider, »Die stumme Sprache der Dinge. Eine andere Moderne in der Erzählliteratur des 19. Jahrhunderts«, in: Christian Kiening (Hrsg.), Mediale Gegenwärtigkeit, Zürich 2007, 265–281, hier: 267.

    Google Scholar 

  6. Wolfgang Kemp, »Beziehungsspiele. Versuch einer Gattungspoetik des Interieurs«, in: Sabine Schulze (Hrsg.), Die Kunst des Interieurs. Vermeer bis Kabakov, Ostfildern-Ruit 1998, 17–29, hier: 24.

    Google Scholar 

  7. Vgl. Claudia Becker, Zimmer-Kopf-Welten. Zur Motivgeschichte des Interieurs im 19. und 20. Jahrhundert, München 1990

    Google Scholar 

  8. Horst Fritz, »Innerlichkeit und Selbstreferenz. Anmerkungen zum literarischen Interieur des 19. Jahrhunderts«, in: Udo Benzenhöfer (Hrsg.), Melancholie in Literatur und Kunst, Hürtgenwald 1990, 89–110.

    Google Scholar 

  9. Walter Benjamin, Das Passagen-Werk, 2 Bde., hrsg. Rolf Tiedemann, Frankfurt a.M. 1983, 1, 286.

    Google Scholar 

  10. Zum Modernebegriff und dem Theorem der Ausdifferenzierung vgl. Gerhart von Graevenitz, »Einleitung«, in: ders. (Hrsg.), Konzepte der Moderne. DFG-Symposion 1997, Stuttgart, Weimar 1999, 1–15.

    Google Scholar 

  11. Davon zeugt etwa die rhetorische Tradition, in der die Vorstellung eines Hauses den ordo des Gedächtnisses verbürgt. Vgl. »Memoria«, in: Gert Ueding (Hrsg.), Historisches Wörterbuch der Rhetorik, Tübingen 1992ff., V [2001], Sp. 1037-1078; Aleida Assmann, Erinnerungsräume. Formen und Wandlungen des kulturellen Gedächtnisses, München 1999; ferner Detlev Schöttker, »Das Zimmer im Kopf. Wann kommt eigentlich der ‹architectonic turn›?«, Merkur 59 (2005), 1191-1195.

  12. Reinhart Koselleck, »Die Auflösung des Hauses als ständischer Herrschaftseinheit. Anmerkungen zum Rechtswandel von Haus, Familie und Gesinde in Preußen zwischen der Französischen Revolution und 1848«, in: Neithard Bulst u.a. (Hrsg.), Familie zwischen Tradition und Moderne, Göttingen 1981, 109–124.

    Chapter  Google Scholar 

  13. Zu Riehl als Volkskundler vgl. Jasper von Altenbockum, Wilhelm Heinrich Riehl 1823-1897. Sozialwissenschaft zwischen Kulturgeschichte und Ethnographie, Köln u.a. 1994

    Google Scholar 

  14. Andrea Zinnecker, Romantik, Rock und Kamisol. Volkskunde auf dem Weg ins Dritte Reich. Die Riehl-Rezeption, Münster u.a. 1996. Eine Verortung Riehls innerhalb der Kulturgeschichtsschreibung unternimmt Friedrich Kittler, Eine Kulturgeschichte der Kulturwissenschaft, München 2000, 127ff.

    Google Scholar 

  15. Wilhelm Heinrich Riehl, Die Familie, 2. Aufl., Stuttgart, Augsburg 1855, VI; im Folgenden im Text mit Seitenangabe in Klammern zitiert.

  16. Riehl selbst verfasst mit programmatischem Interesse eine große Anzahl kulturgeschichtlicher Novellen: Wilhelm Heinrich Riehl, Geschichten und Novellen, in: ders., Gesamtausgabe in 7 Bänden, Stuttgart, Berlin 1923.

    Google Scholar 

  17. Vgl. dazu zusammenfassend Hans Schleier, »Kulturgeschichte im 19. Jahrhundert: Oppositionswissenschaft, Modernisierungsgeschichte, Geistesgeschichte, spezialisierte Sammlungsbewegung«, in: Ernst Schulin (Hrsg.), Geschichtsdiskurs 3: Die Epoche der Historisierung, Frankfurt a. M. 1997, 424–446; sowie Kittler (Anm. 13).

    Google Scholar 

  18. Hier ist auf die Parallelität zur Legende von der Erfindung der antiken Mnemotechnik durch Simonides von Keos zu verweisen: Die Gedächtniskunst entsteht aus dem Einsturz eines Hauses und der Identifizierung der Toten durch deren Sitzordnung beim Gastmahl. Vgl. Frances E. Yates, Gedächtnis und Erinnern. Mnemonik von Aristoteles bis Shakespeare, aus dem Englischen von Angelika Schweikhart, Weinheim 1990, 11f.

    Google Scholar 

  19. Vgl. auch Sabine Schneider, »Vergessene Dinge. Plunder und Trödel in der Erzählliteratur des Realismus«, in: dies., Barbara Hunfeld (Hrsg.), Die Dinge und die Zeichen. Dimensionen des Realistischen in der Erzählliteratur des 19. Jahrhunderts. Für Helmut Pfotenhauer, Würzburg 2008, 157–174.

    Google Scholar 

  20. Adalbert Stifter, Die Mappe meines Urgroßvaters, in: ders., Werke und Briefe. Historisch-kritische Gesamtausgabe, hrsg. Alfred Doppler, Wolfgang Frühwald, Stuttgart, Berlin, Köln 1978ff., 1, 5, 9–234, hier: 21f. Diese Ausgabe wird im Folgenden als HKG zitiert.

    Google Scholar 

  21. Vgl. die auch in Hinblick auf die semiotische Ordnung des Raumes bei Stifter einschlägige Studie von Christian Begemann, Die Welt der Zeichen. Stifter-Lektüren, Stuttgart, Weimar 1995, 310ff.

    Book  Google Scholar 

  22. Adalbert Stifter, Die Narrenburg, HKG (Anm. 19), 1, 4, 319-436, hier: 320; im Folgenden im Text mit Seitenangabe in Klammern zitiert.

  23. Hans Blumenberg, Die Sorge geht über den Fluß, Frankfurt a.M. 1987, 103.

    Google Scholar 

  24. Der Moderne ist das Diktat der permanenten Revolution inhärent, »sie implementiert die Tradition des Bruchs mit der Tradition und stößt sich in der Folge fortgesetzt von sich selbst ab.« Cornelia Klinger, »Modern/Moderne/Modernismus«, in: Karlheinz Barck u.a. (Hrsg.), Ästhetische Grundbegriffe. Historisches Wörterbuch in sieben Bänden, Stuttgart, Weimar 2000-2005, IV [2002], 121–167, hier: 134.

    Google Scholar 

  25. Zur Aporie der Gründung im Allgemeinen vgl. Albrecht Koschorke, »System. Die Ästhetik und das Anfangsproblem«, in: Robert Stockhammer (Hrsg.), Grenzwerte des Ästhetischen, Frankfurt a.M. 2002, 146–163; sowie ders., »Götterzeichen und Gründungsverbrechen. Die zwei Anfänge des Staates«, Neue Rundschau 115 (2004), 40-55.

    Google Scholar 

  26. Vgl. Eva Geulen, Worthörig wider Willen. Darstellungsproblematik und Sprachreflexion in der Prosa Adalbert Stifters, München 1992, 9ff.

    Google Scholar 

  27. »Grundsteinlegung«, in: Jacob u. Wilhelm Grimm (Hrsg.), Deutsches Wörterbuch, fotomechan. Nachdr. d. Erstausg. Leipzig 1854-1971, 32 Teilbde., München 1999, IX [1935], Sp. 905.

  28. »Grundstein«, in: Johann Heinrich Zedier, Grosses vollständiges Universal-Lexicon aller Wissenschafften und Künste, 68 Bde., 2., vollst, photomechan. Nachdr. d. Ausg. Halle, Leipzig 1732-1754, Graz 1993-1999, XI [1735], Sp. 1145.

  29. Zur Auflösung historischer Sinnzusammenhänge in ein museales Nebeneinander vgl. Katharina Grätz, »Traditionsschwund und Rekonstruktion von Vergangenheit im Zeichen des Historismus. Zu Adalbert Stifters Narrenburg«, DVjs 71 (1997), 607–634.

    Google Scholar 

  30. Den Scharnasts ist ein »Handeln im Zeichen einer eskalierenden Spannungskurve« vorgeschrieben, das den Statuten der klassischen Tragödie entstammt. Juliane Vogel, Die Furie und das Gesetz. Zur Dramaturgie der »großen Szene« in der Tragödie des 19. Jahrhunderts, Freiburg. i.Br. 2002, 66. Vor diesem Hintergrund wird eine gattungspoetologische Dimension des Scharnast’schen Erbes sichtbar: Während Die Narrenburg noch von einem Erzählen im Zeichen der dramatischen Peripetie heimgesucht wird, entwickelt Die Mappe meines Urgroßvaters ein glättendes und mäßigendes Prinzip der Schrift, das »immer gleichartiger[e]« »Päken« von Lebensgeschichte zu verfassen erlaubt, bis »einer wie der andere sind.« Adalbert Stifter: Die Mappe meines Urgroßvaters, HKG (Anm. 19), VI, 2, 172.

    Google Scholar 

  31. Zum hier konterkarierten Konzept von Tiefe als eines zentralperspektivischen Projektionsraumes vgl. Inka Mülder-Bach, »Tiefe. Zur Dimension der Romantik«, in: dies., Gerhard Neumann (Hrsg.), Räume der Romantik, Würzburg 2007, 83–102.

    Google Scholar 

  32. Michael Titzmann, »Bemerkungen zu Wissen und Sprache in der Goethezeit (1770-1830)«, in: Jürgen Link, Wulf Wülfing (Hrsg.), Bewegung und Stillstand in Metaphern und Mythen, Stuttgart 1984, 100–120, hier: 115; weiters ders., »Text und Kryptotext. Zur Interpretation von Stifters Erzählung Die Narrenburg«, in: Hartmut Laufhütte, Karl Möseneder (Hrsg.), Adalbert Stifter. Dichter und Maler. Denkmalpfleger und Schulmann. Neue Zugänge zu seinem Werk, Tübingen 1996, 335-373. Zum romantischen Topos des Bergwerks vgl. Theodore Ziolkowski, Das Amt der Poeten. Die deutsche Romantik und ihre Institutionen, aus dem Amerikanischen von Lothar Müller, München 1994, 29ff.

    Google Scholar 

  33. Vgl. Christian Begemann, »Das Verhängnis der Schrift«, Nachwort in: Adalbert Stifter, Die Narrenburg, Salzburg, Wien 1996, 121–143.

    Google Scholar 

  34. Adalbert Stifter, Das alte Siegel, HKG (Anm. 19), 1, 5, 343-408, hier: 383; im Folgenden im Text mit Seitenangabe in Klammern zitiert.

  35. Zur metonymischen Beziehung von Frau und Haus, die gerade im novellistischen Erzählen einen hohen Stellenwert hat, vgl. Hannelore Schlaffer, Poetik der Novelle, Stuttgart u.a. 1993, 33f.

    Book  Google Scholar 

  36. Adalbert Stifter, Das alte Siegel [Journalfassung], HKG (Anm. 19), 1, 2, 159-207, hier: 192.

  37. Eine ähnliche Zimmer Ordnung findet sich auch in der Erzählung Turmalin. Vgl. dazu Klaus Jeziorkowski, »Die verschwiegene Mitte. Zu Adalbert Stifters Turmalin«, in: Monika Hahn (Hrsg.), »Spielende Vertiefung ins Menschliche«, Heidelberg 2002, 79–89.

    Google Scholar 

  38. Adalbert Stifter, Das alte Siegel [Journalfassung], HKG (Anm. 19), 1, 2, 159-207, hier: 194.

  39. Auch auf der Ebene der Textgenese lässt sich eine gewisse Mobilität des Schauplatzes beobachten. Zunächst befindet sich das Häuschen nämlich in einem Akazienwald, erst in der 2. Fassung der Erzählung wird es an seine spätere Stelle, den Lindenwald, transferiert. Vgl. Adalbert Stifter, Das alte Siegel [Journalfassung], HKG (Anm. 19), I, 2, 159-207, hier: 189.

  40. Als reisendes Frauenzimmer weist Cöleste eine Reihe von frappanten Parallelen zu Johann Wolfgang Goethes Neuer Melusine auf. Die Geschichte von der Zwergenprinzessin, die in einem Kästchen wohnt und darin von Ort zu Ort reist, wird in Wilhelm Meisters Wanderjahren im Kreis der Amerika-Auswanderer erzählt und steht damit unverkennbar im Horizont der großen Migrationsbewegungen des 19. Jahrhunderts. Zudem wird auch in ihrem Fall die deviante Gestalt des Interieurs zum Verhängnis der Geschlechter. Vgl. etwa Christine Lubkoll, »In den Kasten gesteckt: Goethes Neue Melusine«, in: Irmgard Roebling (Hrsg.), Sehnsucht und Sirene. Vierzehn Abhandlungen zu Wasserphantasien, Pfaffenweiler 1992, 49–63.

    Google Scholar 

  41. So etwa in Der Hochwald, wo zwei Schwestern angesichts von Kriegsgefahr in ein Waldhaus umgesiedelt werden, in dem man ihr früheres Interieur genau nachgebildet hat. Vgl. Adalbert Stifter, Der Hochwald, HKG (Anm. 19), 1, 4, 209-318, hier: 249f.

  42. Anders bei Ruth Angress, »Der eingerichtete Mensch. Innendekor bei Adalbert Stifter«, Germanisch-romanische Monatsschrift N.F. 36 (1986), 32–47

    Google Scholar 

  43. Michael Wild, Wiederholung und Variation im Werk Adalbert Stifters, Würzburg 2001, 59.

    Google Scholar 

  44. Vgl. dazu Karl Konrad Pohlheim, »Konfiguration und Symbolik in A. Stifters Erzählung Das alte Siegel«, in: Hans Esselborn u.a. (Hrsg.), Geschichtlichkeit und Gegenwart. Festschrift für Hans Dietrich Irmscher, Köln 1994, 297–313, bes. 307ff.

    Google Scholar 

  45. Vgl. exemplarisch die Einrichtungsratgeber von Jacob von Falke, Die Kunst im Hause. Geschichtliche und kritisch-ästhetische Studien über die Decoration und Ausstattung der Wohnung, 5., verm. Aufl., Wien 1883

    Google Scholar 

  46. Georg Hirth, Das deutsche Zimmer der Gothik und Renaissance, des Barock-, Rococo- und Zopfstils. Anregungen zu häuslicher Kunstpflege, 3., stark verm. Aufl., München, Leipzig 1886.

    Google Scholar 

  47. Vgl. etwa Christian Cay Laurenz Hirschfeld, Theorie der Gartenkunst, 5 Bde., Leipzig 1779-1785, III [1780]: Von den Werken der Kunst in den Gärten.

    Google Scholar 

  48. »Laube«, in: Johann Georg Krünitz, Oekonomische Encyklopädie oder Allgemeines System der Staats-, Stadt-, Haus- und Landwirtbschaft, 242 Bde., Berlin 1773-1858, LXV [1794], 636-646, hier: 637.

    Google Scholar 

  49. Vgl. Joseph Rykwert, Adams Haus im Paradies. Die Urhütte von der Antike bis Le Corbusier, aus dem Englischen von Jonas Beyer, Berlin 2005.

    Google Scholar 

  50. Über die »Mooshütte« der Wahlverwandtschaften und Stifters Lauben hinaus wäre etwa Gottfried Kellers Grüner Heinrich zu nennen, wo ein »Gericht in der Laube« inszeniert wird, um den verliebten Protagonisten zu verhören. Gottfried Keller, Der grüne Heinrich, in: ders., Sämtliche Werke. Historisch-Kritische Ausgabe, hrsg. Walter Morgenthaler u. a., Basel, Zürich 1998ff., I, 321 u. 323; des Weiteren die Erzählungen Theodor Storms, die erstaunlich oft in Gartenhäuschen führen. Neben Im Sonnenschein und Drüben am Markt ist die Novelle Auf dem Staatshofhervorzuheben, die auf einen tragischen Sturz durch den morschen Boden eines alten Gartenpavillons zufluchtet. Theodor Storm, Auf dem Staatshof, in: ders., Sämtliche Werke in vier Bänden, hrsg. Karl Ernst Laage, Dieter Lohmeier, Frankfurt a.M. 1987f., I, 392-426, hier: 424ff.

  51. Zum Prinzip restaurativer Nachträglichkeit vgl. Hannelore u. Heinz Schlaffer, Studien zum ästhetischen Historismus, Frankfurt a.M. 1975, sowie Gerhard Neumann, »Das Schreibprojekt des ästhetischen Historismus. Autobiographie, Restauration und Heilsgeschichte in Adalbert Stifters Erzählwerk«, ZsfDPh (Sonderheft 2004), 89-118.

    Google Scholar 

  52. Adalbert Stifter, Kazensilber, HKG (Anm. 19), 11, 2, 241-315, hier: 261; im Folgenden im Text mit Seitenangabe in Klammern zitiert.

  53. Adalbert Stifter, Der Nachsommer, HKG (Anm. 19), IV, l-3, hier: IV, 1, 147; im Folgenden im Text mit Teilband- und Seitenangabe in Klammern zitiert.

  54. Vgl. ausführlicher Verf., »Versetzt. Restaurierung als Entortung in Stifters Nachsommer«, in: Michael Gamper, Karl Wagner (Hrsg.), Figuren der Übertragung. Adalbert Stifter und das Wissen seiner Zeit, Zürich 2009, 77-86.

  55. Dies dokumentiert auch die Genese des Romans. Im ersten Zeugnis der Entstehungsgeschichte, in der Erzählung Der alte Hofmeister (1849), ist ausschließlich von einem »Häuschen« des Hofmeisters die Rede bzw. von einem »Rosenhäuschen«. Adalbert Stifter, Der alte Hofmeister, in: ders., Sämmtliche Werke, hrsg. August Sauer, fortgef. v. Franz Hüller u. a., Prag 1904ff., XXV, 160d-l66, hier: 160e u. 165.

  56. Adalbert Stifter, Die Gartenlaube, HKG (Anm. 19), VIII, 1, 108-114, hier: 111; im Folgenden im Text mit Seitenangabe in Klammern zitiert. Zur Topik der Gartenlaube vgl. Robert Mühlher, »Et in arcadia ego. Das Bild der Gartenlaube bei Adalbert Stifter«, in: Lothar Stiehm (Hrsg.), Adalbert Stifter. Studien und Interpretationen. Gedenkschrift zum 100. Todestage, Heidelberg 1968, 189-202. Adalbert Stifter, Das alte Siegel, HKG (Anm. 19), 1, 5, 343-408, hier: 400.

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

About this article

Cite this article

Haag, S. Zentrifugale Architekturen - Adalbert Stifters Häuser. Dtsch Vierteljahrsschr Literaturwiss Geistesgesch 85, 208–232 (2011). https://doi.org/10.1007/BF03375747

Download citation

  • Published:

  • Issue Date:

  • DOI: https://doi.org/10.1007/BF03375747

Navigation