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Literatur

  1. Die Grundlage zu diesen Forschungen bildet die über 3500 Schallplatten und 12500 Texte umfassende Milman Parry Collection der Harvard University Library, ergänzt durch die weiteren Sammlungen von Prof. Albert B. Lord. Eingehendere Beschreibungen dieser Sammlung in: Béla Bartók und Albert B.Lord, Serbo-Croatian Folk Songs, New York 1951; Albert B.Lord, Homer, Parry, and Huso, American Journal of Archaeology 52, 1948, S. 34–44; und in: Milman Parry und A. B. Lord, Serbocroatian Heroic Songs, Cambridge, Mass. und Belgrad 1954, Bd. 1, S. 21–45. Besonders wichtig für eine allgemeine Orientierung auf diesem Gebiet sind folgende Schriften: Milman Parry, The Distinctive Character of Enjambement in Homeric Verse, Transactions and Proceedings of the American Philological Association 60, 1929, S. 200–220; L’Epithète traditionelle dans Homère, Paris 1928; Studies in the Epic Technique of Oral Verse-Making I: Homer and Homeric Style, Harvard Studies in Classical Philology 41, 1930, S. 73–147; II: The Homeric Language as the Language of Oral Poetry, ebda. 43, 1932, S. 1–50; Whole Formulaic Verses in Greek and Southslavic Heroic Song, Trans. and Proc. of the Amer. Philol. Assoc. 64, 1933, S. 179–197; von Parry gesammelt und von Lord herausgegeben sind die Serbocroatian Heroic Songs, Cambridge, Mass. und Belgrad 1954, wovon die ersten zwei Bände der voraussichtlich über zwanzig umspannenden Sammlung erschienen sind; Albert B.Lord, Homer and Huso I: The Singer’s Roots in Greek and Southslavic Heroic Song, Trans. and Proc. of the Amer. Philol. Assoc. 67, 1936, S. 106–113; Homer and Huso II: Narrative Inconsistencies in Homer and Oral Poetry, ebda. 69, 1938, S. 439–445; Homer, Parry, and Huso, Amer. Journ. of Archaeology 52, 1948, S. 34–44 enthält eine vollständige Bibliographie der Schriften Parrys; Yugoslav Epic Folk Poetry, Journal of the International Folk Music Council 3, 1951, S. 57–61; Homer’s Originality: Oral Dictated Texts, Trans. and Proc. of the Amer. Philol. Assoc. 84, 1953, S. 124–134; Avdo Mededović, Guslar, Journal of American Folklore 69, 1956, S. 320–330; The role of Sound-Patterns in Serbo-Croatian Epic, For Roman Jakobson: Essays on the Occasion of his Sixtieth Birthday, Den Haag 1956, S. 301–305; Homer and other Epic Poetry, Companion to Homer, hrsg. von Alan J.B. Wace und Frank H. Stubbings, London 1962, S. 179–214. Die zusammenfassende Darstellung der Forschungsresultate und der auf ihnen beruhenden Theorien bietet Lord, The Singer of Tales [Harvard Studies in Comparative Literature 24] Cambridge, Mass. 1960. Allgemeiner und in einigem begrifflich sowie terminologisch abweichend ist Sir C.M.Bowra, Heroic Poetry, London 1952. Ältere, doch noch immer aufschlußreiche Arbeiten sind Vuk Stafanović Karadzić, Srpske Narodne Pjesme, Belgrad 1891–1902, 9 Bde.; Luka Marjanović in Hrvatske Narodne Pjesme, Zagreb 1898, III, S. xi-lvi; Matija Murko, Tragom srpsko-hrvatske narodne epike, Zagreb 1951, Bd. 1 und 2, sowie folgende Forschungsberichte: Bericht über eine Bereisung von Nordwest-Bosnien und der angrenzenden Gebiete von Kroatien und Dalmatien behufs Erforschung der Volksepik der bosnischen Mohammedaner, Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. in Wien, phil.-hist. Kl. 173, 1913, S. 1–52; Bericht über phonographische Aufnahmen epischer, meist mohammed. Volkslieder im nordwestl. Bosnien im Sommer 1912, Mitteilung d. Phonogramm-Archivs-Kommission d. kais. Akad. in Wien, Nr. 30, Anzeiger d. phil.-hist. Kl. 8, 1913, S. 58–75; Bericht über eine Reise zum Studium d. Volksepik in Bosnien und Hercegowina i. J. 1913, a.a.O., phil.-hist. Kl. 176, 1915, S. 1–50; Bericht über phonogr. Aufnahmen epischer Volkslieder im mittleren Bosnien u. in d. Hercegowina im Sommer 1913, Mitt. d. Phonogr.-Archivs-Komm. Nr. 37; Sitzungsber. Wien, phil.-hist. Kl. 179, 1915, S. 1–23; zusammenfassend ist Murkos La poésie populaire épique en Yougoslavie au début du XXe siècle, Paris 1929. Es waren vor allem diese Studien Murkos, die Parrys Forschungen anregten. Zur Übertragung und Weiterentwicklung dieser Forschungen auf anderen Gebieten, vor allem der Anglistik, vgl. Anm. 20 unten.

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  2. Zu den Unterschieden zwischen mittelalterlicher und moderner Auffassung und Ausübung von Lesen und Schreiben sowohl wie den daraus erwachsenden Folgerungen für die Textkritik vgl. H. J. Chaytor, From Script to Print, Cambridge 1945, S. 5–21. Zur Bedeutung dieser Bemerkungen für eine Abgrenzung der mündlichen und schriftlichen Überlieferungstypen siehe Lord, The Singer of Tales, S. 220.

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  3. Die Begriffe »mündliche Dichtung«, »mündlicher Dichter«, »mündliche Überlieferung« sind in bezug auf Heldenepik zu verstehen. Mündliche Dichtung und Überlieferung der Lyrik, wahrscheinlich auch des sog. Heldenliedes, unterliegt ähnlichen, doch anderen Gesetzen. Vgl. James Ross, Formulaic Composition in Gaelic Oral Poetry, Modern Philology 57, 1959, S. 1–12; James H.Jones, Commonplace and Memorization in the Oral Tradition of the English and Scottish Popular Ballads, Journ. of Amer. Folklore 74, 1961, S. 97–112; Albert Friedman, The Formulaic-Improvisation Theory of Ballad Tradition — A Counter-Statement, ebda., S. 113–115; Herbert Peukert, Die Funktion der Formel im Volkslied, Poetik [1st Intern. Conference of Work-in-Progress devoted to Problems in Poetics], Warschau 1961, S. 525–536; Bruce A.Beatie, Oral-Traditional Composition in the Spanish Romancero of the Sixteenth Century, Journal of the Folklore Institute 1, 1965, S. 92–113.

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  4. Schon 1940 wies A. N. Veselovskij auf diese Tatsache hin. Vgl. das Zitat bei Viktor Schirmunski, Vergleichende Epenforschung 1, Berlin 1961, S. 5.

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  5. Charles F. Hockett, A Course in Modern Linguistics, New York 1958, S. 167.

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  6. Singer of Tales, S. 99–123. Dies darf aber nicht mit der oft verworfenen romantischen Vorstellung des »dichtenden Volkes« identifiziert werden, denn immer ist der schaffend Vortragende ein dazu ausgebildetes, schaffendes Individuum. Indem er aber notwendigerweise als schaffendes Individuum vorträgt, ist eine »ursprüngliche« Form des vorgetragenen Gedichts für ihn kein Begriff, was aber nicht bedeutet, daß es eine solche »Urform« nicht gab. Diese »Urform« ist einfach der erste Vortrag der betreffenden Geschichte von irgendeinem mündlichen Dichter, dessen zweiter Vortrag derselben Geschichte sich wahrscheinlich qualitativ schon wesentlich vom ersten unterschied. Doch auch die »Urform«, der erste Vortrag, ist nicht als ursprüngliche Gestaltung zu verstehen; denn die »Urform« einer bestimmten Geschichte, eines bestimmten Gedichts, besteht aus der Übertragung traditioneller Erzählschablonen mittels Erzählformeln auf die Gegebenheiten des »neuen« Stoffs. Vgl. ‘The Song of Milman Parry’, Singer of Tales, S. 272–275 und S. 286–288, Anm. 3. Wenn aber der Vortragende als individuell schaffend aufzufassen ist, warum erwähnt er sich nie? Einerseits weil eine Erwähnung seiner selbst nicht nötig ist, da er doch persönlich vor seinen Hörern steht (Singer of Tales, S. 152), andrerseits weil — und dies gilt noch vom schriftlichen Überlieferungsstadium — der vorgetragene Stoff Teil der Erzähltradition und als solcher den Hörern bekannt ist. Vgl. hierzu die gründliche Studie Otto Höflers, DVjs. 29, 1955, S. 167–213, besonders S. 209–213.

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  7. Vgl. Magoun, Speculum 28, 1953, S. 460; hierzu aber auch A. G. Brodeur, The Art of Beowulf, Berkeley und Los Angeles 1960, S. 3–4; Robert L. Kellogg, The South Germanic Oral Tradition, Franciplegius, S. 66–74, besonders 67–68, J.J. Campbell, Mod. Philol. 63, 1966, S. 191–192. Erwägungen zu diesem und verwandten Problemen sind an anderem Orte vorgesehen.

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  8. Andreas Heusler, Nibelungenlied und Nibelungensage, 3. Ausg., Dortmund 1929, S. 17; im folgenden abgekürzt als NN.

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  9. Vgl. ebenda S. 63, 284, Anm. 17, 289 Anm. 11. Die traditionelle Unterbewertung des überlieferten Textes, der Handschrift, und daher auch des diplomatischen Textes, brachte den peinlichsten Mangel der deutschen Philologie an den in dieser Hinsicht notwendigsten Hilfsmitteln mit sich, wie z.B. an Konkordanzen, thematischen Verzeichnissen usw. Bei gegenwärtiger Forschungslage, die nicht nur solche Hilfsmittel dringend benötigt, sondern ihre Herstellung auch großenteils durch Elektronenrechner ermöglicht, kann sich nur mehr der Dilettant erlauben, aus kastalischen Höhen auf die Herstellung solcher Forschungsmittel herabzublicken. Zur Herstellung von Konkordanzen durch Elektronenrechner siehe Harald Scholler, Über die Förderung der Nibelungenforschung durch Elektronenrechner, ZfdA 95, 1966, S. 149–165, sowie auch seinen Word Index to the Nibelungenklage, Ann Arbor 1966.

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  10. J. J. Campbell, Mod. Phil. 63, 1966, S. 189–201.

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  11. Claes Schaar, Neophil. 40, 1956, S. 301–305.

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  12. Auch die dritte der von Diamond für ‘Cynewulf’ und von O’Neil für die angelsächsische Dichtung im allgemeinen aufgestellten Möglichkeitskategorien — (1) poetry composed orally and written down by a scribe; (2) poetry composed pen in hand in the modern way; (3) poetry composed by a learned poet making use of the traditional poetic formulas handed down from an age when all poetry was oral — trifft auf unser Problem nicht zu. Schon stoffgeschichtliche Indizien verbieten die Zuweisung der Vorstufen des Nl zu einer solchen dritten Kategorie; vgl. R. E. Diamond, The Diction of the Signed Poems of Cynewulf, Philol. Quarterly 38, 1959, S. 228–241, besonders S. 229; hierzu die Erweiterung der Kategorien von Wayne A. O’Neil, Speculum 35, 1960, S. 596–600. Und wenn es auch möglich wäre, einen learned poet für die Vorstufen des Nl vorauszusetzen, wäre die Dichtung noch immer als in mündlicher Tradition entstanden zu betrachten, solange ihm die traditional poetic formulas als Kompositionsmittel dienten. Vgl. die Bemerkungen zur Unwahrscheinlichkeit einer transition von mündlicher zu schriftlicher Kompositionsart bei Lord, Singer of Tales, S. 129 und S. 289 Anm. 9. Ein solcher learned poet ist also in seinem Kompositionsvorgang dem sich selber diktierenden, schreibenden Skop gleichzusetzen und kann nur insofern als transitional bezeichnet werden, als er auch rhetorische, d. h. durch Lesen angeeignete Figuren als Kompositionsmittel gebraucht. Hierzu vgl. Campbell, Mod. Phil. 63, 1966, 189–201.

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  13. Vgl. Bruce A. Beatie, Journal of the Folklore Institute 1, 1965, S. 92–113, besonders S. 98–100. Beatie fand in einer test analysis von Wolframs Parzival (237. 7–16) — also einer schriftlichen Dichtung — nur eine Formel, d.h. einen Maximalgehalt von 9% Formel, 19% Formulaischem.

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  14. Vgl. Singer of Tales, S. 50–65. Zur Erweiterung der Formelanalyse auf syntaktische Verhältnisse siehe Michael J. Capek, A Note on Oral Formulism in the Nibelungenlied, Modern Language Notes 80, 1965, S. 487–489.

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  15. Hierzu zuletzt Bert Nagel, Das Nibelungenlied, Frankfurt a. M. 1965, S. 60–61.

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  16. Burghart Wachinger, Studien zum Nibelungenlied, Tübingen 1960, S. 153–166.

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  17. Singer of Tales, S. 68; Homer and Huso II: Narrative Inconsistencies in Homer and Oral Poetry, Trans. and Proc. of the Amer. Philol. Assoc. 69, 1938, S. 440: a subject-unit, a group of ideas, regularly employed by a singer, not merely in any given poem, but in the poetry as a whole. Zur Schablonenanalyse in der Anglistik siehe Anm. 20 oben. Vgl. auch die bei M. Curschmann, DVjs. 40, 1966, S. 439, 601–604 besprochenen Arbeiten von M. Braun und Th. Frings.

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  18. Siehe hierzu David K. Crowne, The Hero on the Beach. An Example of Composition by Theme in Anglo-Saxon Poetry, Neuphil. Mitt. 61, 1960, S. 362–372; Alain Renoir, Oral-Formulaic Theme Survival: A Possible Instance in the Nibelungenlied, ebda., 65, 1964, S. 70–75; Donald K. Fry, The Hero on the Beach in Finnsburh, ebda., 67, 1966, S. 27–31.

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  19. Singer of Tales, S. 94–95; Bowra, Tradition and Design in the Iliad, Oxford 1930, S. 112–113, und Heroic Poetry, S. 299–306.

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Für die folgenden Ausführungen ist der erstgenannte Verfasser ausschließlich verantwortlich. Er weiß sich aber seinem Kollegen, dem einige Grundgedanken dieser Arbeit schon lange vorschwebten, für seine von der Folklore her bestimmten kritischen Anregungen weitgehend verpflichtet.

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Bäuml, F.H., Ward, D.J. Zur mündlichen Überlieferung des Nibelungenliedes. Dtsch Vierteljahrsschr Literaturwiss Geistesgesch 41, 351–390 (1967). https://doi.org/10.1007/BF03375160

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