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Literatur

  1. Walther Müller-Seidel, Die Struktur des Widerspruchs in Kleists Marquise von O …, DVjs. 28, 1954, S. 497–515. Durch das Dunkel des Kampfes und der Ohnmacht verwandelt zur unglaublichen Schwangerschaft, entschließt sich die Marquise schließlich zu dem ungewußten und ungewollten Kind, zur Mutterschaft als »heilige und unerklärliche Einrichtung der Welt«. Hier aber entsteht erst ein neues, entscheidendes Existenzproblem: sie nimmt die Mutterschaft an, fast wie eine heilige Empfängnis — aber nicht die, selbst durch Todesbereitschaft und Demut gegangene, sühnende Liebe des Grafen; für ihre Person will sie neutral bleiben, versagt ihr »Gefühl«. Erst am Schluß findet sie auch sich selbst, die Einheit im Kleistschen Gefühl, die Einheit von Mutterschaft und personaler Liebe! Man könnte das Strukturprinzip noch anders nuancieren als es Müller-Seidels »Widerspruch« tut. Die Struktur selbst scheint mir schlagend bewiesen, im Widerspruch zu den bisherigen Deutungen. Richard Alewyn, Andreas und die wunderbare Freundin, Euph. 49, 1955, S. 446–479. Andreas sollte als »Reise« einen zyklischen Weg gehen: zuerst zur Geliebten, Romana — dann von ihr fort, um in Venedig durch die, psychisch gespaltene, Wunderbare Freundin und Scaramozzo sich erst eigentlich zu finden — und so zur Geliebten zurück. Alewyn weist Hofmannsthals psychologische Vorstudien (auch Freud) über geteiltes und ganzes Selbst nach. Der Roman aber sollte, wie Alewyn zeigt, nicht eine psychische Demonstration, sondern eine »metaphysische Ausweitung« der psychischen Frage werden. Vgl. die Fülle von Zitaten bei Alewyn über Selbstfindung, sich gewinnen, wenn bereit sich zu verlieren usw.: durch Unterweisung und Liebe.

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Kuhn, H. Parzival. Dtsch Vierteljahrsschr Literaturwiss Geistesgesch 30, 161–200 (1956). https://doi.org/10.1007/BF03374899

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