Coastal change in a tidal backbarrier basin of the northern Wadden Sea: Are tidal flats fading away?

Abstract

The meso-tidal List basin is protected against waves from the North Sea by the islands of Rømø and Sylt. It changed continuously in size and shape since it came into existence some 5,500 years ago. Embankments over the last 500 years converted one third of the basin into land, closed an estuary, and eliminated almost all salt marshes. In this century, causeways connecting both islands with the mainland were built, separating the basin from adjacent ones. Since then, the tidal zone not only was curtailed by embankments at the upper shore but it also shrinked at the lower shore by erosion. The intertidal slope became steeper. At present most tidal depth profiles exhibit a concave shape with a steep upper slope indicative of wave erosion, and a gentle lower slope. Under these conditions, organisms of the upper intertidal are the loosers, i.e. salt marsh pioneers, the amphipodCorophium spp., populations using this zone as a nursery, mud dwelling organisms and the fish and birds feeding on them. The winners are suspension feeders, diving ducks, the benthos of sandy shoals and of the subtidal zone.

Kurzfassung

Das meso-tidale Lister Becken ist vor den Nordseewellen durch die Inseln Rømø und Sylt geschützt. Seit seiner Entstehung vor rund 5500 Jahren änderte dieses Tidebecken laufend seine Ausdehnung und Gestalt. Eindeichungen während der letzten 500 Jahre verwandelten ein Drittel des Gebietes in Land. Dabei wurden ein ausgedehntes Ästuar und fast alle Salzwiesen eliminiert. In diesem Jahrhundert wurden Verbindungsdämme zwischen Festland und Inseln gebaut. Sie trennen heute das Lister Tidebecken vom übrigen Wattenmeer. Seit dieser Zeit wurde die Gezeitenzone nicht nur durch weitere Eindeichungen in ihrem oberen Bereich geschmälert, sondern auch im unteren Bereich durch Erosion. Der Gezeitengradient wurde insgesamt steiler. Die meisten Tiefenprofile durch die Gezeitenzone nehmen heute einen konkaven Verlauf mit steilem oberen Hang und sehr flachem unteren Hang. Ersteres weist auf Wellenerosion hin und Organismen der oberen Gezeitenzone werden so zu Verlierern: Pionierpflanzen der Salzwiese, der SchlickkrebsCorophium spp., Populationen mit einer Kinderstube im oberen Gezeitenbereich und Schlickwattbewohner samt den sich von ihnen ernährenden Fischen und Vögeln. Zu Gewinnern werden statt dessen die Filtrierer der Wattbodenfauna, Tauchenten, das Benthos der Sandplaten und der sublitoralen Sände.