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Über Mikrocapillarbeobachtungen bei einem Fall von Raynaudscher Krankheit.

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Zeitschrift für die gesamte experimentelle Medizin

Zusammenfassung

Ein typischer Fall von Raynaudscher Krankheit wurde mittels der Weissschen Methode der Mikrocapillarbeobachtung häufig, sowohl im Intervall als auch bei verschieden schweren Anfällen, untersucht.

Es fanden sich Capillarschlingen der verschiedensten Form und Größe. Abweichend von den bisherigen Beobachtungen war das Nebeneinander von erheblich erweiterten Riesenschlingen und ganz fadenförmig dünnen Capillaren im gleichen Gesichtsfeld.

Die Strömung im Intervall zeigte Ähnlichkeit mit der Strömung bei venösen Stauungszuständen: träge, körnig, zeitweise Stase.

Im Anfall zeigten fast alle Schlingen Stase und eine bläulichviolette Färbung, während in einigen wenigen Schlingen noch eine langsame körnige Strömung in Gang blieb. Diese Schlingen waren rot gefärbt.

Im Anfall zeigten sich Formveränderungen der Capillaren, wie sie sonst nicht beobachtet werden: Auswüchse und Vorbuckelungen, die während mehrerer Minuten unverändert bestehen blieben, daneben völlig leere Stellen. Es schien das Blut zeitweise in einzelnen Schlingen durch eine äußerst langsam verlaufende Peristaltik vorwärtsgeschoben oder durch eine minutenlang anhaltende spastische Zusammenziehung der Gefäße an einzelnen Stellen am Vordringen gehindert zu werden.

Die Reaktionen auf lokale Einwirkung von Wärme und Kälte traten langsamer ein als sonst beobachtet wird. Die Reaktion auf Kälte zeigte keine Besonderheiten gegen die Norm, dagegen trat auf Wärmereiz als paradoxe Reaktion eine Verengerung der Schlingen auf. Daneben war, wie sonst auch, eine erhebliche Beschleunigung der Strömung festzustellen.

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Halpert, A. Über Mikrocapillarbeobachtungen bei einem Fall von Raynaudscher Krankheit.. Z. f. d. g. exp. Med. 11, 125–137 (1920). https://doi.org/10.1007/BF03002805

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/BF03002805

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