Zusammenfassung
Die Schwermetallbelastung von Elsternfedern (Pica pica L.) aus der Umgebung von Hamburg wird untersucht. Ziel dieser Arbeit ist es, zu entscheiden, in welchem Ausmaß die gemessenen Verunreinigungen auf der Federoberfläche abgelagert wurden. Ein weiterer Anteil der Schwermetalle wird möglicherweise vom Organismus aufgenommen und nach Verstoffwechselung in die Feder integriert.
Mit der Protoneninduzierten Röntgenemission (PIXE) analysieren wir Teile von Federn, die lange (ca.1 Jahr), kurz (einige Tage) oder überhaupt nicht atmosphärischen Stäuben ausgesetzt waren.
Außerdem untersuchen wir, in welchem Ausmaß der Schwermetallgehalt der Federn durch verschiedene Waschprozeduren verringert werden kann. Die Ergebnisse zeigen, daß der größte Anteil der Verunreinigungen der Federoberfläche fest anhaftet.
Wir ziehen daraus den Schluß, daß es bei der Benutzung von Elsternfedern als Biomonitoren mit der Methode der PIXE-Analytik sinnvoller ist, die Schwermetallmasse auf die Federfläche zu beziehen und nicht—wie es bisher üblich war—auf die Federmasse.
Literatur
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Teil II folgt in Ausgabe 3/1990 (August) dieser Zeitschrift.
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Niecke, M., Ambor, S., Kühnast, O. et al. Vogelfedern als Biomonitoren für die atmosphärische Schwermetallbelastung — Untersuchungen mit der Protonenmikrosonde. UWSF - Z. Umweltchem. Ökotox. 2, 71–75 (1990). https://doi.org/10.1007/BF02936897
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