Zusammenfassung
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1.
Trotz großer Verschiedenheit der Wirbelsäulenverletzungen (der Begriff der Luxation muß wesentlich eingeschränkt werden, da eine Dislokation der Frakturenden keine Luxation ist) lassen sich gewisse Typen herausfinden.
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2.
Die Hochgradigkeit der Verletzungen steht nicht nur mit der Schwere der Gewalteinwirkung im Verhältnis, sondern ist stark von der Beschaffenheit der getroffenen Wirbelsäule beeinflußt.
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3.
Die Wirbelsäulenfrankturen entstehen bei gewaltsamer übermäßiger Vorwärts-, die-luxationen bei übermäßiger Rückwärtsbeugung der Wirbelsäule.
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4.
Die Brustwirbelsäule nimmt in ihrer Festigkeits- und Elastizitätsbeschaffenheit eine Sonderstellung gegenüber den angrenzenden Partien ein; sie verhält sich auch deshalb bei allen Verletzungen anders als jene Teile.
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5.
Theoretische Erwägungen helfen nicht weiter; nur wenn fortgesetzte praktische Beobachtungen und Zusammenstellung von weiteren Einzelheiten können hier noch weiterbringen. Nur so wird sich der Anatom eine Berechtigung zur Kritik an der heutigen Therapie der Wirbelsäulenverletzungen erwerben: das ist m. E. auch auf diesem Gebiet der letzte Zweck anatomischen Forschens.
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Brack, E. Über Anatomie und Theorie tödlicher Wirbelsäulentraumen. Deutsche Zeitschrift f. Chirurgie 221, 350–362 (1929). https://doi.org/10.1007/BF02906740
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02906740