Zusammenfassung
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1.
Von 103 stationär behandelten Gesichtsfurunkeln starben 11 Fälle (10,7 Proz.), davon lokalisierten sich 63,7 Proz. an der Oberlippe.
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2.
Der Gesichtsfurunkel unterscheidet sich im Beginn nicht vom Furunkel an anderen Körperstellen. Infolge Quetschens und des Spiels der reflektorisch gereizten Muskeln, die mit der Haut im direkten Zusammenhang stehen, breitet er sich leicht weiter in die Umgebung aus, der Fossa canina und dem inneren Augenwinkel zu.
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3.
Die Verbreitung des Infektionsstoffes in den Körper geschieht durch die Venen, mit und ohne Thrombophlebitis der größeren Gesichtsvenen, während den Lymphbahnen dabei eine untergeordnete Rolle zukommt.
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4.
Unter malignen Gesichtsfurunkeln kann man nur solche verstehen, bei denen septische Erscheinungen allerschwerster Art bestehen bzw. eine fortschreitende Thrombophlebitis der größeren Gesichtsvenen.
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5.
Bei konservativer Behandlung stets gutes Resultat. Bei den schwersten malignen Furunkeln ist sowohl das konservative wie operative Vorgehen erfolglos, der Körper erliegt meist der schweren septischen Infektion.
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Morian, R. Über Gesichtsfurunkel und ihre Behandlung. Deutsche Zeitschrift f. Chirurgie 193, 45–58 (1925). https://doi.org/10.1007/BF02900523
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