Zusammenfassung
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1.
Die Herstellung eines Unterdruckes im Kniegelenk führte bei gleichzeitiger intravenöser Infektion in der HÄlfte der FÄlle zu metastatischer Kniegelenkeiterung.
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2.
An der Bauchhöhle führten Ähnliche Versuche zu weniger sicheren Resultaten.
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3.
Die Ruhigstellung einer ExtremitÄt durch einen Gipsverband setzte die Allgemeinresistenz der Tiere gegen Infektion herab. Eine lokale Disposition zur Entstehung von Metastasen ergaben weder die Ruhigstellung noch die Bewegung eines Gelenkes.
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4.
Die Erfrierung eines Gelenkes schuf eine zweifellose Disposition zur Entstehung einer Gelenkmetastase, wÄhrend die blo\e lokale Abkühlung das nicht mit Sicherheit hervorzubringen vermochte.
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5.
Vitaminmangel in der Nahrung vermochte bei erwachsenen Tieren keine besondere Disposition zur Bildung von Metastasen zu erzeugen. Auch die allgemeine Resistenz gegen Staphylococcen und Streptococcen erwies sich bei diesen Versuchen nicht als besonders herabgesetzt.
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6.
In einem rasch resorbierenden Gewebe, z. B. am Knochenmark, gelingt es auch bei direkter Einbringung virulenter Bakterien nur selten, einen örtlichen Eiterungsproze\ hervorzurufen.
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7.
Monatelang hindurch fortgesetzte intravenöse Zufuhr von Bakterientoxinen brachte keine regelmÄ\ig auftretenden GelenkverÄnderungen hervor; jedoch konnten in einem Falle multiple sterile Gelenkvereiterungen und in einem anderen das ausgesprochene Bild einer sterilen ausgedehnten Nekrose an mehreren Knochen erzeugt werden.
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8.
Die monatelang fortgesetzte intravenöse Zufuhr innersekretorischer Produkte führte nicht zu regelmÄ\igen GelenkverÄnderungen.
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LÄwen, A., Müller, W. Untersuchungen über die Möglichkeiten, bei intravenösen Infektionen Einflu\ auf die Metastasenbildung zu gewinnen. Deutsche Zeitschrift f. Chirurgie 227, 27–47 (1930). https://doi.org/10.1007/BF02792764
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