Mesiodentes: Inzidenz, morphologie, ätiologie

Zusammenfassung

Trotz zahlreicher Veröffentlichungen über klinische, radiologische und chirurgische Aspekte in der Therapie von Mesiodentes bleibt die Frage nach der Ätiologie dieser Zähne weitgehend unbeantwortet. Ziel dieser Studie war daher, ursächliche Faktoren bei unseren Patienten mit Mesiodentes zu eruieren. Die Untersuchung beinhaltete 30 Patienten mit insgesamt 45 Mesiodentes. Bei 31% der Patienten lag eine familiäre Disposition vor, so daß der Vererbung eine maßgebliche Rolle bei der Entstehung von Mesiodentes zugemessen werden muß. Die Ergebnisse legen weiterhin die Vermutung nahe, daß ein ätiologischer Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Mesiodentes und anderen Zahn- und Kieferanomalien wie Hyperdontie, Hypodontie und Spaltbildung besteht. Zuletzt sprechen sowohl die Gemination des Milchschneidezahnes auf der Seite des Mesiodens bei einem unserer Patienten als auch die mesiodistalen Breitenvergleiche der mittleren Schneidezähne dafür, daß der Theorie der Dichotomie des Zahnsäckchens bei der Entstehung von Mesiodentes den Vorzug gegenüber der Theorie einer Überaktivität der Zahnleiste gegeben werden muß.

Summary

There are many publications in the literature focusing on clinical, radiological and surgical aspects of the treatment of mesiodentes. However, the etiology of this dental anomaly remains widely unclear. The purpose of this study was to evaluate etiologic factors for mesiodentes in a collective comprising 30 patients with a total of 45 mesiodentes. Thirty-one percent of the patients showed a familial disposition, pointing to inheritance as a key factor in the development of mesiodentes. Our results further support the hypothesis of related etiologic factors for several dental and craniofacial anomalies, such as hyperdontia, hypodontia and cleft lip and palate. Finally, we report the gemination of a deciduous incisor on the same side as a mesiodens. We also found differences in the mesiodistal width of central incisors depending on unilateral or bilateral occurrence of mesiodentes. Both these findings support the dichotomy theory of the split in the tooth bud inducing the development of mesiodentes, a theory we favor over that of local hyperactivity of the dental lamina.