Zusammenfassung
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1.
Die bisher, vorliegenden Methoden zur Funktionsprüfung des Herzens sind klinisch unbefriedigend. Das hat der Krieg mit seinen praktischen Massenforderungen auch für diejenigen deutlich gemacht, welchen diese Tatsache früher nicht zum klaren Bewusstsein gekommen war.
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2.
In dieser Arbeit wird der bisher empfohlene Weg zur Analyse von Herzwirkung und Gefässwirkung besonders auf Empfehlung von O. Müller prinzipiell verlassen, dafür wird ein neuer Weg gesucht in Gestalt einer Funktionsprüfung des Gesamtkreislaufes.
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3.
Als Nebenerfolg ergibt sich die Möglichkeit zur Beurteilung der Arterientätigkeit nach Absperrung vom Herzen und damit eröffnet sich ein weiterer Weg zum Studium der etwaigen selbständigen Triebkraft der Arterien.
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4.
Die Methode, welche diese Aussichten eröffnet, besteht
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a)
in der Betrachtung der anatomischen Form und der physiologischen Funktion der Kapillaren
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b)
in der Feststellung des hydrostatischen Druckgefälles zwischen arteriellem und venösem Reservoir.
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5.
Die Methode wird nicht als eine Panazee empfohlen, sondern auf Grund eines umfangreichen klinischen Beobachtungsmaterials zunächst lediglich zur Diskussion gestellt. Fände sie allgemeine Bestätigung und Anerkennung, so wäre sie wegen ihrer Einfachheit geeignet, dem Praktiker in der Sprechstunde eine wesentliche Hilfe zu sein.
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Weiss, E. Eine neue Methode zur Suffizienzprüfung des Kreislaufs. Zeitschrift f. exp. Pathologie u. Theraphie 19, 390–436 (1918). https://doi.org/10.1007/BF02659586
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