Über die Altersveränderungen des Blutdrucks

Zusammenfassung

Eine statistische Untersuchung des Blutdruckes in den verschiedenen Lebensaltern ergibt, daß beim weiblichen Geschlecht etwa von der Menopause ab, beim männlichen Geschlecht nach dem 50. Lebensjahr nach den Mittelwerten ein Anstieg des zunächst etwa 120 mm Hg betragenden systolischen, des gegen 70 mm Hg hohen diastolischen Blutdruckes und der um 50 mm Hg messenden Blutdruckamplitude stattfindet, der sich beim weiblichen Geschlecht in erheblich stärkerem Maße äußert als beim männlichen und vielleicht in irgendeiner noch zu klärenden Weise außer auf andere Faktoren auch auf die Altersinvolution der Keimdrüsen zurückzuführen ist. Die Variabilität der Blutdruckmaße ist im Vergleich zu derjenigen anderer Merkmale eine sehr große, sie steigt für alle Blutdruckwerte mit dem Alter, zuerst bei den Frauen beträchtlicher, dann aber ebenso bei den Männern. Zum Teil beruht diese hohe Variabilität (besonders für den diastolischen Blutdruck und die Amplitude) wohl auf methodischen Gründen, zum anderen Teil aber auch auf der großen Beeinflußbarkeit des Blutdruckes durch Umwelt-, pyschische und andere Bedingungen; an einer Gruppe, die unter einheitlichen äußeren Bedingungen eine einheitliche Lebensweise führt, ließ sich ein niedrigerer Variationskoeffizient für alle Blutdruckmaße nachweisen als in den anderen Klassen. Einer exakten Normbestimmung für den Blutdruck stellen sich theoretische und praktische Bedenken entgegen, trotzdem ist zu einer annähernden Normbestimmung in Tabelle 14 ein Versuch gemacht.