Zusammenfassung
Der pathologisch-anatomische Befund einer 22jährigen Patientin, bei der der seit 12 Jahren bestehende Diabetes mellitus mit einer sekundären Glykogenspeicherungskrankheit kombiniert war, wird beschrieben. Die klinischen Befunde und Untersuchungsergebnisse sind bereits vor 2 Jahren in einer ausführlichen klinischen Arbeit veröffentlicht worden. Neben dem Diabetes war die Glykogenspeicherungskrankheit durch eine exzessive Glykogenspeieherung in der Leber, durch Wachstumsstörung, durch Veränderungen des Wasser- und Salzhaushaltes und des Eiweißumsatzes, weiterhin durch Akrocyanose, durch chloasmaartige Pigmentierung und durch Korrelationsstörungen im Adrenalin-Insulingleichgewicht in Form eines funktionellen Übergewichtes des Insulins oder einer Herabsetzung des Tonus im sympathischen Nervensystem gekennzeichnet. Für diese klinischen Befunde konnten die dazugehörigen pathologisch-anatomischen Veränderungen der Leber, der endokrinen Organe sowie pathologische Prozesse in den Zwischenhirnzentren nachgewiesen werden: exzessive Glykogenstapelung in den Leberzellen, “Schaumzellen”, Änderung im Aufbau des Hypophysenvorderlappens, Neuronophagie im Nucleus paraventricularis und im Tuber cinereum, Hypotrophie des Nebennierenmarks und der Zona glomerulosa der Nebennierenrinde, Zeichen der Unterfunktion der Schilddrüse und Atrophie der Ovarien. Kombiniert sind diese pathologischen Veränderungen mit den morphologischen Befunden des Diabetes mellitus.
Schrifttum
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Werner, M. Die pathologische Anatomie eines Diabetes mellitus mit sekundärer Thesaurismosis glykogenica. Virchows Arch. path Anat. 312, 258–269 (1944). https://doi.org/10.1007/BF02655947
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