Zusammenfassung
Es wurden Untersuchungen über das Verhalten des Gerinnungssystemes an drei Fällen von sporadischer Hämophilie angestellt. Diese hatten folgendes Ergebnis:
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1.
Der Thrombingehalt des hämophilen Serums — gemessen an seiner Wirkung auf ein spontan nicht gerinnungsfähiges Zitratplasma — ist nicht geringer als der eines normalen Serums; in einem der 3 Fälle fand sich sogar eine deutliche Überlegenheit des hämophilen Serums über das zum Vergleich dienende Normalserum.
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2.
Das Fibrinogen des Hämophilieplasmas ist durch eine gegebene Thrombinmenge nicht schwerer ausfällbar, als das Fibrinogen eines Normalplasmas. Der Versuch bildet eine Bestätigung eines entsprechenden Versuches vonKlinger.
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3.
Fonio hatte in einem Falle von Hämophilie eine gerinnungsphysiologische Minderwertigkeit der hämophilen Thrombocyten im Vergleich mit normalen Thrombocyten festgestellt. DieFoniosche Feststellung konnte bei je zweimaliger Untersuchung an zwei hämophilen Brüdern voll bestätigt werden. Bei dem dritten Hämophiliefall, der leider nur einmal unter ungünstigen Verhältnissen untersucht werden konnte, fand sich der erwähnte Unterschied nicht. Die Schwierigkeiten, die sich dem Aufbau einer Theorie der Hämophilie auf dem Befunde einer abnorm geringen Gerinnungsaktivität gerade der Thrombocyten entgegenstellen würden, werden eingehend diskutiert.
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Siehe ferner:Cheim: Dissertation, Kiel 1923.
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Wöhlisch, E. Untersuchungen zum Hämophilieproblem. insbesondere zur Thrombocytenfrage. Z. Ges. Exp. Med. 36, 3–21 (1923). https://doi.org/10.1007/BF02630575
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