Untersuchungen über den Einfluß des Morphins auf die Diurese

Zusammenfassung

Unsere Untersuchungen sowohl an Nierengesunden, als auch an Nierenkranken verschiedener Art und verschiedener Nierenfunktion ergaben also — zum Teil in Übereinstimmung mit klinischen Beobachtungen und experimentellen Resultaten —, daß Morphium eine erhebliche Hemmung der Wasserdiurese zu bewirken pflegt. Diese Harnverminderung wird durch Zusatz von Atropin oder von Adrenalin zwar etwas vermindert, aber keineswegs aufgehoben.

Außerdem bewirkt das Morphium eine geringere Ausscheidung des Gesamtstickstoffes im Urin, wofür eine Mehrausscheidung im Kot eintritt. Trotzdem bleibt ein Defizit übrig. Für die Praxis ergibt sich hieraus die Forderung großer Zurückhaltung der Morphiumanwendung bei allen hydropischen oder hydropsbedrohten Individuen.