Zusammenfassung
Es konnte gezeigt werden, daß durch längere Zeit anhaltende Unterbrechung der normalen Strömung die Capillarwand geschädigt wird, daß weiter auch der stumpfe mechanische Reiz das Endothelrohr schädigt und daß bei gestörter Zirkulation schon ein schwacher mechanischer Reiz Veränderungen an der Capillare hervorruft, wie sie sonst nur nach sehr starkem Druckreiz auftreten.
Nach Wiederherstellung normaler Zirkulation nach längerer Unterbrechung zeigt die Capillare eine deutliche Steigerung der Reizempfänglichkeit und Reaktionsfähigkeit auf mechanische Reize.
Wird während der Abdrosselung des Blutstromes die Capillare gereizt so bleibt die nach mechanischem Reiz gewöhnlich auftretende Reaktion — Pericytenkontraktion — aus, stellt sich aber bald nach Wiederherstellung der regulären Strömung von selbst ein. Der latent gebliebene Reiz kommt erst nach Beseitigung der Strombehinderung zur Wirkung.
Für die Strömung in den Capillaren ist ein gewisser Tonus der Capillarwand erforderlich. Bei übermäßiger Tonusverminderung wird die Capillare reflektorisch ausgeschaltet.
Für eine Förderung des Blutstromes durch aktive Tätigkeit der Capillare im Sinne eines „peripheren Herzens“ konnte kein Befund erhoben werden.
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Fußpunkt = Abgangsstelle der Capillare aus der Arteriole.
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Heimberger, H. Beiträge zur Physiologie der menschlichen Capillaren. Z. Ges. Exp. Med. 53, 107–120 (1926). https://doi.org/10.1007/BF02625151
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